Archiv für Mai 2007

Was machen wir nur mit dem Flieger-Field?

Donnerstag, 31. Mai 2007

Das gefällt mir: Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung weiß nicht, was sie aus dem Tempelhofer Feld machen soll, auf dem der Flugverkehr hoffentlich im nächsten Jahr eingestellt wird. Also fragt sie die Bürger: Noch bis zum 17. Juli können Ideen eingereicht werden, die dann im Herbst diskutiert werden.

Die Einbeziehung der Bürger in die Planung ist leider auch in Berlin immer noch Ausnahme — dabei ließen sich hier sowohl bessere Ergebnisse erreichen als auch die verbreitete Erfahrung des Mankannjadochnichtsmachen korrigieren. Schön, daß es auch anders geht.

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Links von Mittwoch, 30.Mai 2007

Donnerstag, 31. Mai 2007

Gesammelte Links von Mittwoch, 30.Mai 2007:

Tatort: Racheengel (MDR)

Mittwoch, 30. Mai 2007

Aha, das scheint zur Tradition zu werden: Am Pfingstmontag, dem Tag nach dem Wave-Gotik-Treffen gibt es einen Leipziger Tatort, in dem es um Bücher geht und in dem düstere Menschen vorkommen. Standortmarketing á la MDR.

Die Literaturagentin Ulrike Oppermann (Jutta Fastian) ist tot — nach SM-Spielen mit dem Polizisten Matthias Erler (Johannes Brandrup) am Bett gefesselt. Sie vertrat die Erfolgsautorin, die unter dem Namen Mimi Blaise auftrat. Doch wer Mimi Blaise ist, weiß man nicht. Zunächst gehen alle davon aus, daß Oppermann selbst hinter Mimi Blaise steckte, doch dann taucht Mechthild Bläser (Tina Engel) auf der Buchmesse auf, die wohl die wahre Autorin ist.

Die Polizistin Anna Stein (Annika Blendl) ist mit dem zunächst verdächtigen Erler befreundet und will seine Unschuld beweisen. Eigenmächtig schlüpft sie in die Rolle der Mimi Blaise und konfrontiert die verschiedenen Nebenverdächtigen mit ihrer Existenz. Am Ende gibt es dann eine ganz okaye Geldübergabe mit Gerenne und ein (naja) überraschendes Tatmotiv.

Eigentlich könnte man die Leipziger Ermittlungsgemütlichkeit, das Ruhen im Weltschmerz Bruno Ehrlichers (Peter Sodann) hinnehmen. Nicht jeder Tatort muß ja spektakulär sein. Gestört haben allerdings die Ausstattung — der MDR läßt fast alle Folgen (auch die aus Halle) in zu klischeehaft-luxuriösen Etablissements spielen, der Ton — die Musik (Karim Elias) war viel zu dominant abgemischt und teilweise das Schauspiel — insbesondere die Emotionen der befreundeten Polizisten Erler und Stein waren etwas zu übertrieben.

Auch Buch (Mario Giordano und Andreas Schlüter) und Inszenierung (Hannu Salonen) sind leider oft niedlich unbeholfen und zu dick aufgetragen: eine alberne Dark-Wave-Szene im Völkerschlachtdenkmal sowie eine sehr unglaubwürdige McGyver-Bombenentschärfung am Ende.

Sprache: Die Beamte würde viel besser klingen als die Beamtin.

Und: den Titel gabs schonmal in einer Folge des Saarländischen Rundfunks zum Abschied von Palu.

[Erstsendung: 28. Mai 2006]

Der letzte Tropfen auf den heißen Stein.

Mittwoch, 30. Mai 2007

Stadtansichten

Montag, 28. Mai 2007
Blick in die Stadt
Ringbahnbrücke Oberspree, Berlin: Blick in die Stadt. Klicken macht groß
Postamt provisionsfrei zu verkaufen
Berga (Elster): Postamt provisionsfrei zu verkaufen
Titel
Standesgemäß: Theaterkartenbestellung in Wien

Links von Donnerstag, 24.Mai 2007

Freitag, 25. Mai 2007

Gesammelte Links von Donnerstag, 24.Mai 2007:

Mehdorns Gruft

Donnerstag, 24. Mai 2007

Zuviel Meckern ist nicht gesund und macht vor allem auch keinen guten Eindruck. Wenn man aber die Berliner Planungen miterlebt hat und weiß, daß es Alternativen gegeben hätte, dann kann man manchmal nicht anders als wehmütig-wütend sein. Eine sehr gute Architekturkritik des neuen Lehrter Bahnhofes schreibt Rainer Fischbach in der morgigen Ausgabe des Freitag.

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Ohnehin schon Mitglieder einer Minderheit, erfahren Bahnfahrer in diesem Bahnhof erst recht ihre Bedeutungslosigkeit. Er gibt sich als in Beton, Stahl und Glas verdichtete Verachtung ihrer wesentlichen Bedürfnisse zu erkennen.

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Um die drei Ladenetagen zu ermöglichen und, ein durch die Planung selbst generierter Zwang, die Spree zu unterqueren, mußte das Nord-Süd-Gleis 15 Meter unter die Erde verlegt werden – mit den bekannten kostentreibenden und bauzeitverlängernden Folgen. Dabei wies das Gelände an Gleisdreieck, Potsdamer Platz, Tiergarten, Spreebogen und Spandauer Schiffahrtskanal, durch das die Nord-Süd-Verbindung führt, zum Konzeptionszeitpunkt keine Bebauung auf, die einer oberirdischen Anlage im Wege gestanden hätte.

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Hierzu ist vielleicht noch anzumerken, daß der Tiergartentunnel die Verwirklichung eines Teils der umstrittenen Planung für die Auto-Westtangente ist und die Bahnlinie durch den Tunnel in den Neunzigern auch als Argument gegen die Kritiker dieser Planung herhalten mußte.

Die heutigen Reisenden baden also auf ihren Umwegen gleichsam ein Stück Berliner Streitgeschichte aus.

Allerdings ging es in den damals besprochenen Alternativen weniger um eine oberirdische Streckenführung durch den Tiergarten als eher um ganz andere Verläufe.

Links von Dienstag, 22.Mai 2007

Mittwoch, 23. Mai 2007

Gesammelte Links von Dienstag, 22.Mai 2007:

Der Tag, …

Dienstag, 22. Mai 2007

… an dem ich das Usenet kaputtgemacht habe.

Tatort: Familiensache (ORF)

Dienstag, 22. Mai 2007

Nach dem vermeintlichen erweiterten Suizid eines Ehepaares führen die Ermittlungen Moritz Eisner, den Sonderermittler des Innenministeriums (was es in Österreich alles so gibt — und der kann einfach mal so den Fall übernehmen, wenn er zufällig vorbeikommt) in den Single-Club „Goldener Handschuh“. So überdreht wie der ganze Film ist auch dessen Leiterin (mit Turmfrisur: Beatrice Frey), die aber leider nicht lange lebt.

Der Kreuzungspunkt dieser Fäden ist Cornelia Stummvoll (Ulli Maier), eine alleinerziehende Mutter, die sowohl im Hause des toten Ehepaares lebt als auch Mitglied im „Goldenen Handschuh“ ist. Und so wird aus dem scheinbaren Selbstmord eine Entführungsgeschichte mit unwahrscheinlichem aber genialem Motiv. Der Film (Buch und Regie: Thomas Roth) wiederum wandelt sich von einer Wiener Komödie mit viel Witz und Biß zu einem packenden Thriller, der es schafft, von sehr unglaublichen Wendungen immer wieder zurück zur Handlung zu kommen. Dabei nett gemachte Handlungsstücke (Erpressernachrichten in Fototaschen im Supermarkt, Krassnitzers krasser Abgang über 3 Balkone, Krassnitzer verkleidet sich mit Rasierschaum als Weihnachtsmann), interessante Nebenfiguren (Deny Jovanovic, der als stummer Begleiter Ivica alles sieht aber selten etwas sagt), gutes Schauspiel bis in alle Nebenrollen (ganz toll: Heribert Sasse als granteliger und arbeitsscheuer Wiener Kommissar sowie Silvia Fenz und Klaus Händl als pathologisches Mutter-Sohn-Gespann) und tolle Szenerie (Hitchcock-Hommage in einem Wiener Vorort). Und auch die Auswirkungen der Familiensituation der Personen auf ihre Weltsicht (Krassnitzer versteht sich als alleinerziehender Vater gut mit Cornelia Stummvoll, sein Chef als geschiedener Ehemann vermutet Geld bei ihr, das sie ihrem Ex aus den Rippen schneidet) wirken nicht zu bemüht.

Prima!

[Erstsendung: 20. Mai 2007]

Links von Montag, 21.Mai 2007

Dienstag, 22. Mai 2007

Gesammelte Links von Montag, 21.Mai 2007:

Vor dem Außending versauern

Montag, 21. Mai 2007

Volker Strübing, der schon länger sehr niedliche Cartoons mit Horst zeichnet, hat einen gri-gra-großartigen Film gemacht: Kloß und Spinne – Computer kaputt.

Bitte sprechen Sie jetzt!

Freitag, 18. Mai 2007
Björk-Puppe aus All is full of love
Museum für Kommunikation, Roboterausstellung, Björk-Puppe aus All is full of love. Klicken macht groß

Das Museum für Kommunikation in der Leipziger Straße ist ein Schatz. Die ehemaligen Postmuseen werden inzwischen von der Museumsstiftung Post und Telekommunikation und diese wiederum von der Deutschen Post und der Deutschen Telekom getragen. Es scheint genug Geld dazusein und dieses wird auch wirklich sinnvoll eingesetzt.

Museum für Kommunikation
Hof. Klicken macht groß

Schon die Dauerausstellung ist spannend und sinnig aufgebaut. Das erschließt sich erst recht, wenn man mit Kindern im Museum ist: man kann viel selbst ausprobieren und die Themen sind klug gewählt. Immer geht es auch um die gesellschaftliche Wirkung von Kommunikation — so beispielsweise bei Briefmarken aus der Teilungszeit oder bei Kommunikation in Kriegszeiten. In der Ausführung wird glücklicherweise auf zuviel Multimediakram verzichtet. Ich kann Ausstellungen, die fast nur noch aus Bildschirmen bestehen, nicht mehr sehen. Hauptsächlich aber speist sich die Wirkung jedoch aus dem Wechselspiel zwischen Architektur und Ausstellung.

Museum für Kommunikation
Dach. Klicken macht groß

Das Museum wurde 1898 als Reichspostmuseum an der Ecke Leipziger-/Mauerstraße eröffnet. Man betritt das Gebäude durch einen beeindruckenden großen Lichthof in Form eines unregelmäßigen Fünfecks. Am Rande des Hofes befinden sich Galerien aus verschiedenen Materialien, die wunderbar mit Licht und Farbe spielen. Die Durchblicke ziehen sich durch das ganze Museum, das durch die Beleuchtung von zwei Seiten (Lichthof, Fenster) ungewöhnlich hell ist. Gleichzeitig ist sehr viel Platz, so daß Museumsmüdigkeit erst nach langer Zeit aufkommt. Das Museum wurde im Kriege stark zerstört und ist in den fünfziger und den neunziger Jahren saniert worden.

Beim Eintreten wird der Besucher von drei wunderschön chromglänzenden Robotern begrüßt, die wie der Science-Fiction-Traum von Fünfziger-Jahre-Küchenmaschinenherstellern wirken. Außerdem gibt es noch bis 2. September die Ausstellung „Die Roboter kommen! Mensch – Maschine – Kommunikation“.

Museum für Kommunikation -- Roboter
Die Roboter kommen. Klicken macht groß

Auch diese Ausstellung ist wunderschön gemacht: Vitrinen stehen nicht an der Wand, sondern in der Mitte des Raumes. Dadurch stehen die Ausstellungsstücke sehr dicht, was aber eher positiv wirkt, weil sich so unerwartete Bezüge ergeben. Dreigeteilt zeigt die Ausstellung in der Rückschau mechanische Puppen und Uhren sowie Körperbeschreibungen und Legenden, in der Vorschau Utopien von gestern und heute (zum Beispiel eine Roboterkapelle, mit der die Vereinigung der französischen Kriegsgefangenen in den Fünfzigern auf Tour ging, diverse Sci-Fi-Filme und Björk) und in der Umschau Roboter heute.

Der Schwerpunkt liegt (wie im Rest des Museums auch) eher auf der gesellschaftlichen Bedeutung, denn auf der technischen Seite. Und auch diese Ausstellung macht einfach Spaß. Vermißt habe ich nur Kleinigkeiten: bei den ganzen Mythen und Legenden den Golem und Roboter in der miltärischen Forschung. Auch daß es zum Film über den Robocup keinen Ton gab, ließ viele Details nur erahnen.

Tolle Inszenierung: Der Roboterarm, der sonst Autos montiert, der hier (mit einem Armaturenbrett im Maul) wie die Ameisenkönigin seinen Tanz auf der Bühne vorführt:

Auch das Museumscafé Wartenberg ist angenehm leicht und hell und der Mohnkuchen kolossal.

Service

Museum für Kommunikation
Leipziger Straße 16
U-Bahnhof Mohrenstraße
Bus: von Stralau 347, sonst 148, 200, TXL

geöffnet: Di-Fr 9–17, Sbd., So., Feiertag: 11–19
Eintritt: 3 €, ermäßigt 1,50 €

5.–8. Juni: Wissenschaftswoche mit Robotervorführungen

9. Juni: Lange Nacht der Wissenschaften, Treffen der Serviceroboter

6. Juni–2. September: „Lassen Sie sich nicht stören, ich möchte nur ein bißchen zeichnen“, Zeichnungen aus dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung Stuttgart von Matthias Beckmann, Vernissage 5. Juni 19 Uhr

Polizeiruf 110: Tod in der Bank (MDR)

Freitag, 18. Mai 2007

Wer hätte das gedacht: auch Halle mal ganz ok. Zwar beginnt und endet alles wieder mit der Kücheneinrichtung, doch zwischendurch wird vernünftig ermittelt. Die handelnden Personen kommen nicht (wie sonst in Halle) aus der Upper Class und zwischen der neuen Staatsanwältin und Frau Weigand bahnt sich eine Frauenverschwörung an.

Klar werden Schmücke und Schneider jetzt nicht zu hektisch ermittelnden Action-Helden, „Tod in der Bank“ bleibt einer der stilleren Filme, aber das ist in diesem Falle ein Vorteil. Dirk Regel (Regie) und Hans-Werner Honert (Buch) sparen sich Kinkerlitzchen und konzentrieren sich auf die Ermittlungen. Ein Toter wird in einer Bank gefunden, es fehlt jedoch zunächst mal nichts. Die Ermittlungen fördern Details zutage: Die Alibizeiten stimmen nicht unbedingt, das Sicherheitssystem funktionierte eine Stunde lang nicht (Grund: Zeitumstellung; natürlich ist das ein unglaubwürdiger Anfängerfehler, aber es ist nicht einfach, dem Zuschauer technische Details verständlich zu machen, ohne den Fokus voll und ganz darauf zu richten), falsche Konten wurden angelegt (ganz wunderbar: als lässig trinkendes Ehepaar Günter Schubert und Christine Schorn, beide aus DDR-Polizeirufen bekannt). All das lädt zum Knobeln ein, auch wenn manche falschen Fährten zu offensichtlich sind.

[Erstsendung: 13. Mai 2007]

Donnerstag, 17. Mai 2007

Seit ich denken kann, kaufe ich Tee bei Benjowski. Damals wohnte ich auch noch dort. Meist kann ich mich beim Kauf nicht beherrschen und gebe ein Vermögen aus. Wenn man aber bedenkt, daß der Tee dann meist ein halbes Jahr reicht, ist das auch wieder in Ordnung.

Zum Teekaufen sollte man sich Zeit nehmen. Zeit, die man braucht, sich die Blätter anzusehen, an den verschiedenen Sorten zu riechen und den Empfehlungen der Händler zu folgen. Dieses Mal war es jedoch sehr eigenartig: je mehr ich sah, desto unruhiger wurde ich — spürte bereits die sanfte Klarheit, die sich nach einem guten grünen oder weißen Tee hinter der Stirn ausbreitet, die zärtlichen Berührungen an Zunge und Gaumen — ja, ich wurde richtig unpassend erregt, je mehr Tee ich sah und roch. Ich spürte, ich mußte nach hause und schnell den ersten Aufguß brühen.

Und was soll ich sagen — momentan trinke ich Huang Ching Guai, einen ganz außergewöhnlichen Oolong, unglaublich weich mit einem zarten fruchtigen Aroma — das glaubst Du erst, wenn Du es probierst.

[In Berlin mit seinem harten Wasser schmeckt grüner Tee übrigens erst, wenn man das Wasser filtert.]

(Schöner sterben am Wasser)

Mittwoch, 16. Mai 2007
Stralauer Dorfkirche: Detail
Stralauer Dorfkirche (15. Jh.), Detail. Klicken macht groß
Friedhof Stralau: Tübbeckegrab
Friedhof Stralau: Tübbeckegrab. Klicken macht groß

Tübbeckes betrieben Gastronomie in Stralau (Fontane und Zille waren hier gerne Gäste) und stellten vor Kracht den Dorfschulzen. Der mit Zille und dem Gastwirt Julius Tübbecke befreundete Maler Rabe ertrank betrunken in den Stralauer Sumpfwiesen — er ist verewigt in Zilles Erzählung „Die Nebelkrähe“. In Karl Mays „Das Vermächtnis der Inkas“ wiederum wird ein Stralauer erwähnt:

„[…] Ich bin nicht allein; ich nehme einen Diener mit.”

“Ah! Was für einen?”

“Einen guten Germanen. Er heißt Fritz Kiesewetter und ist aus Stralau am Rummelsburger See.”

“So! Das soll ein Trost für mich sein? Lassen Sie Ihren Rummelsburger nur getrost dort, wo er ist. Da befindet er sich jedenfalls besser als im Gran Chaco, wo es keinen Stralauer Fischzug mit Eisbein und Weißbier gibt.”

[Und daß auch Karl Marx einst in Stralau lebte, habe ich sicher schon irnkwo erwähnt.]

Keine Autobahn in Treptow, kein Flughafen in Tempelhof

Montag, 14. Mai 2007

Die Taz lügt nicht immer. In der morgigen Ausgabe gibt es einen hübschen Text über Harald Moritz, der den Widerstand gegen die Autobahn durch Treptow organisiert.

Außerdem gibt es eine Bürgerinitiative, die sich für eine sinnvolle Nachnutzung des Tempelhofer Feldes einsetzt und gegen einen Weiterbetrieb als Flughafen. Am 23. Mai gibt es eine Führung, für die man sich noch bis übermorgen anmelden kann.

Links von Sonntag, 13.Mai 2007

Montag, 14. Mai 2007

Gesammelte Links von Sonntag, 13.Mai 2007:

Die Osteuropaconnection

Sonntag, 13. Mai 2007

Der Iwan muß sich keine Sorge machen: auch wenn Mohammed in den letzten Jahren einiges an Boden gutgemacht hat, zeigt sich nach dem großen Singen, daß er immer noch gut als Buhmann taugt; ob er nun aus Belgrad kommt, aus Budapest oder Bukarest.

Tatort: Die dunkle Seite (SWR)

Sonntag, 13. Mai 2007

Aus Ludwigshafen gibt es nach längerer Durststrecke ein vernünftiges Drehbuch. Nach einem Raubüberfall auf eine Spedition ermitteln Kopper (Andreas Hoppe) und Odenthal (Ulrike Folkerts) in einem Familienunternehmen, das am Rande der Zahlungsunfähigkeit steht. In einem ruhigen Film ohne alberne Actionszenen wird der Zuschauer dennoch mit Spannung bei der Sache gehalten. Die handelnden Personen agieren glaubwürdig und auch der übliche Polizei-Büro-Schnack (Beckers Frau hat einen anderen, Kopper tröstet) wird nebenbei abgehandelt.

Schön, wie der dienstältesten Kommissarin (Odenthal ermittelt seit 1989) Raum gegeben wird zu altern. Während in früheren Folgen körperbetonte Kleidung und sportlicher Einsatz fast schon zu sehr im Vordergrund standen, ist die neue Rolle der klassisch kombinierenden Komissarin sehr glaubwürdig — das Team Odenthal/Kopper ist noch nicht auserzählt. Die Auflösung (Gewalt in der Ehe) muß zum Glück nicht für einen pädagogischen Film herhalten, sondern wird eben nur am Ende kurz erwähnt.

Außerdem beeindruckend: die sehr bewegte Kamera (Georg Steinweh), die eine eigene Rolle in diesem Film hat. In einer Szene stehen Odenthal und Frau Keller (Annalena Schmidt) auf schwarz-weiß-kariertem Fußboden und durch die Kamera, die sich von der oberen Türkante im Halbkreis um die beiden Protagonistinnen herum nach unten und auf dem gleichen Wege zurück wieder nach oben bewegt, wird ein schwindelerregender M.-C.-Escher-Effekt erzeugt.

Schön gespielt: fast alle Rollen, insbesondere Wotan Wilke Möhring, Lisa Kreuzer und Jeanette Hain.

[Erstsendung: 6. Mai 2007]

Links von Freitag, 11.Mai 2007

Sonnabend, 12. Mai 2007

Gesammelte Links von Freitag, 11.Mai 2007:

Dschurnalisten.

Freitag, 11. Mai 2007

Die Mauer

Donnerstag, 10. Mai 2007
Mauerstreifen: Denkmal für zwei erschossene Kinder
Denkmal für zwei erschossene Kinder. Klicken macht groß

Den Kommentaren nach zu urteilen scheint es ja noch viel Interesse an den Resten der Mauer zu geben. Nun denn.

[Hier gehts weiter: »]

Abflug

Donnerstag, 10. Mai 2007
Abflug
Klicken macht groß

Links von Mittwoch, 9.Mai 2007

Donnerstag, 10. Mai 2007

Gesammelte Links von Mittwoch, 9.Mai 2007:

Deine blauen Augen

Mittwoch, 9. Mai 2007

Auch mal anderswo was lesen:

Bei „Blaue Augen“ gibt es seit kurzem Kunstberichte aus Berlin — Ausstellungen, Ereignisse, Künstler und Hintergründe. Drei Kunsthistorikerinnen schreiben über das, was in Berlin passiert und was die Welt bewegt.

Sie gehen dahin, wohin man es selbst immer nicht schafft, damit man hinterher lesen kann, was man verpaßt hat.

[Und weil Disclaimer grad so in Mode sind: Ich war mit denen schon auf Ausstellungen.]

Links von Dienstag, 8.Mai 2007

Mittwoch, 9. Mai 2007

Gesammelte Links von Dienstag, 8.Mai 2007:

Links von Montag, 7.Mai 2007

Dienstag, 8. Mai 2007

Gesammelte Links von Montag, 7.Mai 2007:

Links von Sonntag, 6.Mai 2007

Montag, 7. Mai 2007

Gesammelte Links von Sonntag, 6.Mai 2007:

Taz fährt Bus

Sonntag, 6. Mai 2007

Eigentlich lese ich die Taz ganz gerne, weil man ihr anmerkt, daß dort mit Leidenschaft geschrieben wird. Daß sie nicht die ganze Themenbreite der FAZ, der Süddeutschen oder der NZZ abdeckt, kann man daher leicht hinnehmen. Bei den Zeitungen mit Berliner Regionalteil spielt sie (seit der Einstellung der Berliner Seiten der FAZ) locker an vorderster Stelle mit. Eines der Highlights morgen wieder: Freibank — der lange Text von Gabriele Goettle.

Was mich dann aber doch ärgert sind betont zeitgeistige Texte, die seit etwa 8 Jahren immer mehr werden, in denen auf eine distanzlos-kumpelhafte Art versucht wird, augenzwinkernde Nähe zum Leser herzustellen. Texte, denen man anmerkt, daß es schnellgehen soll; Texte, die sich nicht durch auf Recherche gründende Sorgfalt auszeichnen, sondern solche, die dem alternden Leser auch nach Jahren klarmachen sollen, daß man doch gemeinsam auf der richtigen Seite steht.

Andreas Becker habe ich hier neulich schon erwähnt mit seiner lockeren Bemerkung zur Politikabsenz in der heutigen Zeit. Jetzt ist er (er nennt sich im Text allerdings „man“) Bus gefahren — dort, wo der gewöhnliche Kreuzberger das Grauen vermutet: in Marzahn. Und hat — wer hätte das gedacht — ein Klischee neben dem anderen entdeckt: vom Rentner bis zum ungebildeten Mädchen, das den Flughafen Tempelhof für klassizistisch hält.

Ich weiß nicht, ob ich da zu streng bin, aber neben den anderen Belanglosigkeiten finde ich es wirklich eine unglaubliche Entgleisung, wenn da die Rede ist von der

Hochschule mit dem Faschoprovonamen “Alice Salomon”.

Immerhin wurde die Schule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik von Alice Salomon gegründet. Und ja, wie der Name vermuten läßt, war sie Jüdin und mußte nachdem sie aus ihren Ämtern gedrängt wurde, emigrieren. Lustig geht irgendwie anders.

Immerhin scheint die Taz nicht einmal das Fahrgeld nach Marzahn für Andreas Becker zu haben — vielleicht wäre es schöner, wenn andere Menschen nach Marzahn führen.