Archiv für Juni 2006

Viertelfinale, erste Hälfte

Freitag, 30. Juni 2006
Jürgen Klinsmann und Jogi Löw beim Freuen
Wo ist Nora?
  • Ein ukrainischer Spieler sieht aus wie August Diehl. Dieser gehetzte Blick.
  • Niemand stirbt so schön wie die Italiener.
  • Die Wiederkehr von Modern Talking: das Trainerduo („Wir“) beim Jubeln.
  • Interviews inhaltsleer. Die Knallerfrage an den Bundespräsidenten: „Glauben Sie, daß dieses großartige, dieses positive Nationalgefühl zurückgegangen wäre, wenn wir verloren hätten?“ Köhlers olles debiles Grinsen.
  • Die Kanzlerin hingegen angenehm zurückhaltend.
  • Beckmann soll nach Hause gehn. Zusammen mit Rethy und Kerner. Jeder Verleger muß jetzt die Fooligans wollen. Hinreißend.

Richtig gründlich bisher nur an meinen Zehen

Freitag, 30. Juni 2006

Ausnehmend gutgelaunt durch: Eis zum Frühstück.

Nicht immer nur Staubsaugerbeutel!

Erforscht wurde mein Körper

Donnerstag, 29. Juni 2006

Beim Nachhausekommen folgendes vorgefunden:

  • Ein neuer großer Spiegel mit 6 cm Schliff, gebracht vom Glaser
  • Ein lang vermißtes Buch mit despektierlicher Widmung
  • Zwei Würste
  • Eine CD
  • Zwei Gedanken:
    • Man müßte sich mal wieder bedanken
    • Etwas besseres als den Tod findest Du überall.
      Nur lassen der Esel, die Katze und der Hund leider gerade auf sich warten.

DB-Carsharing: Du hast Post

Donnerstag, 29. Juni 2006

Das Lob von DB-Carsharing muß dann doch relativiert werden: Nachdem im Februar auf einer Stralauer Bürgerversammlung dafür geworben wurde, gab es anfangs auf dem Parkplatz Kynaststraße einen VW Passat und einen Smart 44.

Nach ziemlich kurzer Zeit wurde der Passat wieder entfernt. Damit ist das Angebot einigermaßen nutzlos für Leute, die nicht nur allein an den Strand fahren wollen.

Der Ruch von Kundenfang bleibt, zumal Mails inzwischen auch nicht mehr beantwortet werden.

Hirnwäsche (ii)

Mittwoch, 28. Juni 2006

Wie schafft man es, einem Volk, für das Flucht und Verfolgung sowohl aus Täter- als auch aus Opferperspektive eine wichtige Rolle gespielt haben — und in dem Fluchthelfer vor kurzem noch ein ehrenwerter Beruf war — wie schafft man es also, einem solchen Volk geschlossene Grenzen schmackhaft zu machen?

Unter anderem durch Sprachpanscherei.

Man kann sich die Begriffe aber auch wieder zurückholen: Der Bundesverband Schleppen und Schleusen stellt sich vor.

[Danke, Felix]

aber wissen kann man’s nie so ganz genau

Dienstag, 27. Juni 2006
Spreeufer bei Stralau
Spreeufer bei Stralau, Friedrich Schinkel 1817. Nationalgalerie Berlin.
Klicken macht groß.

Hirnwäsche

Dienstag, 27. Juni 2006

Wenn ganz normale Menschen Produktpiraten mit Drogenhändlern und Schleuser mit Menschenhändlern gleichsetzen, dann stimmt da was ganz gehörig nicht.

Verfickte Sprachpanscher!

Man ahnt zwar, daß sie da sind,

Dienstag, 27. Juni 2006

Berlinerin mit blauen Fußnägeln gewinnt Ingeborg-Bachmann-Preis

[Wirres]

Zeitunglesen (iii)

Montag, 26. Juni 2006

Man soll nicht nur loben, oder: Christian Kortmann, heul doch. Kortmann bejammert soziale Ungerechtigkeit zwischen den einen Akademikern, die in die Toskana fahren und den anderen, die zu hause bleiben müssen.

Das Unangenehme am Hype um das sog. Prekariat ist, daß man das Gefühl hat, hier versuchten Schreiber, ausschließlich aus ihrer (sicher mißlichen) Lebenslage zu extrapolieren. Und während persönliche Texte, wie Horst Freunds Hartz-IV-Dokumentation gerade durch ihren subjektiven Blick auf gesellschaftliche Themen bestechen, ist der durchsichtige Versuch, nur aus dem eigenen kleinen Leben ein soziales Phänomen zu extrahieren, ein bißchen dünne.

Vor allem aber wird dabei meist ausgeblendet, daß (und hier will ich nicht die eine benachteiligte Gruppe gegen die andere ausspielen) von (finanziell schwierigen) Lebenslagen die Rede ist, wie sie Nichtakademiker, vor allem wenn alleinerziehend oder langzeitarbeitslos, wesentlich länger, häufiger und härter treffen.

[Bin immer noch erstaunt, wie tief in der BRD der Graben zwischen Leuten mit und ohne Abitur ist.]

Auch das von Kortmann beschriebene, durch Einkommensunterschiede hervorgerufene Zerbrechen von Freundeskreisen kann man wohl kaum in der Zwangsläufigkeit feststellen, die der Artikel suggeriert. Man fragt sich vielmehr, nach welchen Lebenszielen der Autor strebt.

Vollkommen lächerlich macht er sich, wenn er über Milieus schreibt, zu denen er anscheinend tatsächlich keinen Zugang hat:

So ist einem jungen Informatiker die Lage eines jungen Geisteswissenschaftlers kaum zu vermitteln, da er sich auf einem völlig anderen Lohnniveau bewegt, und die besagten 1.000 Euro, um die viele Berufsanfänger heute kämpfen, um in einer Großstadt zu überleben, für ihn ungefähr der Betrag ist, den er monatlich für Extravaganzen übrig hat.

[Die Zahlen sollte man übrinx mal auf konkrete Städte beziehen: 1000 € in Stuttgart sind etwas ganz anderes als 1000 € in Berlin]

[Und wem’s schlecht geht, der soll laut rufen, klar. Wenn der Ruf aber als Zeitungsartikel daherkommt, will ich als Leser nicht für dumm verkauft werden.]

Zeitunglesen (ii)

Montag, 26. Juni 2006

Der Taz Kulturteil* ist leider etwas unausgegoren. Überwogen früher schwer verdaubare Wüsten im Diederichsen-Stil, sind es heute leider häufig wohlfeile Texte zu Trendthemen.

Ick sach nur Prekariat, ick hör dir trapsen.

Auf der anderen Seite glänzt die Taz durch großartige Leistungen einzelner Autoren. Neben Kathrin Passig, die im Moment völlig zu recht bejubelt wird, Kirsten Fuchs, die man ruhig noch mehr bejubeln sollte und Jochen Schmidt, den man donnerstags bejubeln kann, auch und besonders Gabriele Goettle mit ihren sehr persönlichen und treffenden Reportagen.

Heute über Uta Ludwig, die sich in der DDR den Mund nicht verbieten ließ, nach der Wende ein Frauenhaus in Frankfurt/O. gründete und sich nun um Zwangsprostituierte kümmert.

Zu lang zum Bildschirmlesen. Kaufen oder ausdrucken und ab ins Café, die Sonne scheint!

*Nein, hier fehlt kein Bindestrich.

Arschkarte

Montag, 26. Juni 2006

Gestern dann noch ein bißchen Fußball-Etymologie gelernt: die rote Karte wurde in Zeiten des Schwarz-Weiß-Fernsehens zur besseren Unterscheidung von der gelben aus der hinteren Hosentasche gezogen.

Daher dann die Arschkarte ziehen.

Porned

Montag, 26. Juni 2006

1:0.

Aber aua.

Zeitunglesen …

Sonntag, 25. Juni 2006

… gehört zu meinen liebsten Entspannungsübungen.

Das Spektrum des FAZ-Feuilletons reicht vom Rechtsaußen (Habermas) Lorenz Jäger bis zum Linksintellektuellen (mit Betonung auf intellektuell) Dietmar Dath. Dazwischen viele ebenso nüchterne wie leidenschaftliche Fachleute wie Dieter Bartetzko oder Christian Geyer. Unvergessen leider auch Spiralblock-Diva Gerhard Stadelmaier, dessen Kritiken zwar inhaltlich immer etwas vorhersehbar, aber von einer kraftvollen, lebendigen Sprache sind.

Und das ist es, was man den Frankfurtern hoch anrechnen muß: die Liebe zur Sprache, zum stimmigen Bild. Der Widerstand gegen die Versuchung, den Leser für dümmer zu halten, als er ist. Der Mut zu langen Texten.

Leider neigt es manchmal zur bemühten Themensetzung, die mal mehr (Hirnforschung, Rechtschreibung), mal weniger (Familienpolitik/Demographie) inhaltlich fundiert ist.

Gern gelesen dennoch, wegen der oft unerwarteten Experimente, wie Rathgebs Text zur Fußballbegeisterung der letzten Woche, wegen Dietmar Dath (immer wieder) und wegen des unglaublichen Wissens, mit dem alltägliche Aufgeregtheiten in viele Jahrhunderte Kulturgeschichte eingeordnet werden.

Und so ist der Hauptvorwurf, den man dem Frankfurter Feuilleton machen kann, daß es nicht mehr davon gibt: die Berliner Seiten werden immer noch schmerzlich vermißt.

Der Chef von’t Janze, Patrick Bahners, fällt allerdings in seinen eigenen Texten oft durch sehr bemühten, manchmal etwas wirren Politikbezug im Stile der unsäglichen Strizz-Cartoons auf. Unlesbar: seine Tatortkritiken. Überraschend spritzig dann aber gestern sein Abgesang auf Sabine Christiansen und ihren Sozius Helmut Falter.

[Aber diese komische Sonntagszeitung — also die ist ja fast so schlimm wie die Zeit]

… sind die Haare von hier unten kaum zu sehen

Sonnabend, 24. Juni 2006

Die Sponsoren-Logos auf den Wänden hinter den interviewten Spielern sind seltsamerweise alphabetisch nach Firmennamen sortiert.

Falls das jemanden interessieren sollte.

Das ist Demokratie — langweilig wird sie nie

Sonnabend, 24. Juni 2006

Aber aufreibend.

Ein paar kurze Worte zu meinem Gefühl, das Parkhaus betreffend.

Am Dienstag gab es ein Treffen mit dem Baustadtrat Dr. Schulz und Vertretern von Bezirksamt, Wasserstadt GmbH und der Betroffenenvertretung Rummelsburger Bucht.

Die Stimmung war, nun ja, nicht gerade versöhnlich.

Ich reiße mich nicht besonders um die Teilnahme an solchen Sitzungen — meine Erfahrung ist, daß zu oft die Frustration nicht den Erfolg aufwiegt.

Dennoch halte ich es für wichtig, in einer Gegend, die so viel unter fehlerhafter oder überzogener Planung gelitten hat, wenigstens ein paar Untaten zu verhindern.

Der Standpunkt von Wasserstadt GmbH und großen Teilen der Betroffenenvertretung ist wie folgt:

  • Momentan sind zu wenig Parkplätze vorhanden.
  • Es geht aber bei der Planung nicht nur um die gegenwärtigen Parkmöglichkeiten, sondern um die in Zukunft zu errichtenden Bauten
  • Deswegen führt kein Weg am Parkhaus vorbei

Davon abgesehen, daß das Parkplatzproblem nicht in der Gegend des geplanten Parkhauses besteht, konnte uns leider niemand erklären, warum die auf dem Glaswerksgelände geplante Quartiersgarage überhaupt erst bei möglichem Bedarf in Betracht gezogen wird. Dort sind Gewerbeflächen geplant und ein Parkhaus würde kaum stören. Stattdessen der wohlfeile Vorwurf, nach dem St.-Florians-Prinzip zu handeln.

Noch ging man darauf ein, daß künftige Bebauung neutral sein wird, da die Bauherren zum Bau von Parkplätzen verpflichtet sind, also auch in Zukunft nicht mehr Parkplätze benötigt werden als heute.

Stattdessen wurden, um uns zu erschrecken, Pläne hervorgezaubert, die schon seit Jahren nicht mehr aktuell sind.

Auf Vorschlag des Baustadtrates wird demnächst ein Gutachten zur momentanen Situation durchgeführt.

Ach ja, und weil manchmal gefragt wird: ich lebe immer noch sehr gern hier.

Anfragen (iii)

Freitag, 23. Juni 2006

Was die Leute hier so suchen, Antworten bitte in den Kommentaren:

  1. ab welcher folge hat kommissar eisner eine tochter
  2. wörter die mit wasser aufhören
  3. geschaeftsideen am wasser
  4. eröffnung eines puffs
  5. was war mit rolli nach der letzten folge?
  6. fernseher geht immer wieder aus
  7. berühmte personen die vergewaltigt worden sind
  8. russisch “kleiner bruder”
  9. sehr kurze märchen
  10. wovon werden die jugendlichen bedroht
  11. schlacht bei waterloo zusammengefasst
  12. interpretation ich fand die gschichte gut,weil…
  13. ego shooter 18.jh
  14. kurze krimis im wasser
  15. molko ersatzteile
  16. hund, kopf unter wasser, schlimm?
  17. langweilige mädls ohne titten
  18. neuer deckname die toten hosen
  19. fader wortwitz

[Teil eins, Teil zwei]

An regnerischen Tagen …

Donnerstag, 22. Juni 2006

… kann man mit seinen Fußballkarten zum Beispiel Memory spielen:

Haare

Denn ungefährlich ist die Reise nicht

Donnerstag, 22. Juni 2006

Wut ist doch auch nur verdickte Traurigkeit.

Alle Spiele live im Internet

Mittwoch, 21. Juni 2006

[Hier gehts weiter: »]

Bisher kam keiner je zurück

Mittwoch, 21. Juni 2006

Fühle mich gerade wie Arthur Dent.

Wer hat, dem wird gegeben

Dienstag, 20. Juni 2006

Während die Bundesrepublik rund 2 Mrd. Euro für Stadienumbauten, Infrastrukturmaßnahmen und Sicherheit ausgibt, behält die FIFA den Gewinn von schätzungsweise 1–1,7 Mrd. Euro für sich. Wohlgemerkt, ohne einen Pfennig Steuern zu bezahlen.

Die Steuerfreiheit ist die Bedingung, unter der die FIFA die WM vergibt. Sie gilt auch für ihre Funktionäre, Gäste, Kongreßteilnehmer und Schiedsrichter. Der Ausfall für Bund, Länder und Gemeinden beläuft sich auf schätzungsweise 250 Mio. Euro. Vom Gesetzgeber beschlossen wurde die Steuerbefreiung noch unter Finanzminister Lafontaine, der sich jetzt, da er keinen Gestaltungsspielraum mehr hat, bei jeder Gelegenheit gegen den Ausverkauf des Staates wehrt.

Die möglichen positiven Effekte auf die wirtschaftliche Situation in Deutschland werden von Ökonomen unterschiedlich bewertet, sie erreichen jedoch keinesfalls die Dimension der Investitionen.

Natürlich ist das Erpressung, es hätte uns aber auch freigestanden, darauf zu verzichten.

[Quelle]

Denn diese Reise dauert zirka sieben Jahre

Montag, 19. Juni 2006

Als Seiteneffekt der Mehrwertsteuererhöhung werden die Regionalisierungsmittel im Schienenverkehr massiv gekürzt. Die Regionalisierungsmittel überweist der Bund an die Länder, damit diese aus diesen Mitteln Nahverkehr bei Verkehrsträgern wie Deutscher Bahn, BVG oder anderen Verkehrsträgern bestellen können.

Zwar wird nicht ganz so viel gekürzt wie ursprünglich beschlossen, die Auswirkungen werden dennoch deutlich spürbar sein: Streckenstillegung, Ausdünnung der Taktzeiten sowie Einschränkung des Nachtverkehrs (Fahrpreiserhöhungen sind vermutlich eher ein rhetorisches Mittel, da diese nicht unbedingt zu Mehreinnahmen führen). Der Straßenbauetat hingegen wird unberührt gelassen.

Nun ist es jedoch nicht so, daß die Verantwortung für die Kürzungen allein beim Bund läge — die Bundesrepublik will sich darüber einen Anteil an der Mehrwertsteuererhöhung (von der sie sonst nichts hätte) sichern.

In Berlin sind im September Wahlen. Es könnte also sinnvoll sein, seine Abgeordneten jetzt mit Fragen zu löchern.

Man braucht viel Proviant

Sonnabend, 17. Juni 2006

Dieses Erschrecken, wenn man aufmerksame Leser trifft.

Für Kombinierer: hier schreiben zwölf Laborratten gemeinsam mit Bruno dem Bären. Zwei Drittel der Geschichten sind gelogen, die andere Hälfte ist frei erfunden. Wahre Dinge stehen im geheimen Zweit-Weblog.

Und ab jetzt nur noch seriöser Feuilleton-Kram.

Und mein Geschlechtsteil versperrt meistens jede Sicht

Donnerstag, 15. Juni 2006

Wer mich richtig aufregt: die sich über die aufregen, die sich übers Wetter aufregen.

~

Wer eigentlich die Kommentare nach dem Spiel abgeben müßte: Dittsche. Sachichma.

Schönbohms Wundertüte

Donnerstag, 15. Juni 2006

Handy-Ortung ohne Verdacht, automatische Erkennung von Autokennzeichen, Videoüberwachung, DNS-Datenbanken. Das volle Programm, demnächst in Brandenburg.

[via]

Spielverderber treffen sich am Sonnabend, 14.00 Uhr am Alex.

Der Weg dorthin ist lang

Mittwoch, 14. Juni 2006

Die hecken was aus, sag ich Euch!

Idioten zu Gast bei Arschlöchern

Dienstag, 13. Juni 2006

Wir Berliner neigen ja nicht unbedingt zu falscher Freundlichkeit, wo klare Worte geboten wären. Nun denn, anläßlich des heute stattfindenden ersten Spiels in Berlin:

Ihr seid herzlich willkommen. Die Stadt sah nicht immer so gut aus, wie jetzt. Wir haben unsere Prügelbullen erzogen, so daß eventuelle Störer nur noch ganz lieb angefaßt werden. Wir lassen uns von diesem und jenem überwachen, wir haben uns sogar mit dem sozial herausgeforderten Hartmut und seiner Bahn arrangiert, damit Ihr auf einem schönen neuen Bahnhof ankommen könnt.

Das heißt aber nicht, daß Ihr Euch wie zu hause benehmen sollt. Auch nicht, wenn Ihr mit Münchner oder anderem Kennzeichen unterwegs seid. Ich muß tgl. 2x20km Arbeitsweg auf dem Fahrrad zurücklegen. Da das kein Hobby ist und ich dafür auch nicht bezahlt werde, bin ich interessiert daran, in vernünftiger Zeit anzukommen. Und bisher funktionierte das auch ganz gut. Berlin hat normalerweise einen zügigen aber gelassenen Großstadtverkehr, in dem ein gewisses Maß an Regelhaftigkeit zu erkennen ist.

Zu diesen Regeln gehört, daß alle Fahrzeuge gleichberechtigt am Verkehr teilnehmen, egal wie stark sie motorisiert sind. Das bedeutet unter anderem, daß man, wenn man den Schulterblick vergessen hat und sich nur noch mit einer Vollbremsung vor dem herannahenden Radfahrer retten kann (ich bremse da eher nicht — die Beschleunigung kostet schließlich Muskelkraft), daß man dann also nicht auch noch unverschämt hupt.

Genauso selbstverständlich ist es, daß eine mehrspurige Straße auch von Radfahrern benutzt wird, auch wenn da auf dem Gehweg ein verblaßter Strich ist (Ausnahmen: Zeichen 237, 240, 241, aber auch nicht immer).

Aus Sicherheitsgründen fährt man mit dem Fahrrad auch nicht direkt am Fahrbahnrand. Da der Überholende auch einen Sicherheitsabstand einhalten muß, ist ein Spurwechsel in fast allen Fällen unumgänglich. Hier heißt es, sich in sein Schicksal zu fügen und nicht gleich auf der Hupe zu stehen.

Ein Einordnen eines Radfahrers in eine Linksabbiegerspur ist hier in der Stadt auch ein alltäglicher Vorgang — es ist jedoch durchaus erlaubt, mit dem Auto vorsichtig rechts vorbeizufahren (dran denken: auch das geht ohne zu hupen).

Und für die Fahrer irgendwelcher Promo-Monstertrucks mag es zwar ein außergewöhnliches Ereignis sein, mal in der Stadt zu sein — für die anderen Verkehrsteilnehmer ist es das nicht. Wir halten uns also auch schön an die Regeln. Das gilt insbesondere auch für Reisebusse

So können alle glücklich werden und vielleicht ist der Berliner dann auch mal nett. Anderenfalls Lenkrad abschrauben.

An die, die noch kommen werden: es ist nicht sinnvoll, mit dem Auto zu fahren. Ab den S-Bahn-Endpunkten hat man Zugriff auf eines der engmaschigsten öffentlichen Verkehrsnetze der Welt. Mit durchgehendem Nachtverkehr im Zehn-Minutentakt auf fast allen Linien.

Wachsen Haare

Montag, 12. Juni 2006

Koffein und Kohlensäure — eine prima Kombination zum Wachwerden. Gern auch mit ein bißchen mehr Wumm als Coca Cola.

Aber warum gibt es sowas nirgends ohne Zucker?

Readers Edition: mehr Relevanz wäre schön

Montag, 12. Juni 2006

Thorsten Koch kann Google bedienen. Kein Wunder, ist er doch seit zehn Jahren freier Journalist, derzeit aktiv in den Bereichen IT und Finanzen.

Nachdem Jenny Zylka in der Taz immerhin nach einer Woche schon die Readers Edition der Netzeitung für so relevant befand, daß sie ihr einen Artikel widmete, fühlte sich Ursula Pidun bei der RE hauptsächlich auf den Schlips getreten. Während ihr Kommentar jedoch sachlich bleibt, besteht Kochs Text aus einer wirren Aneinanderreihung irrelevanter Netz-Artefakte über Jenny Zylka.

Seine Auslassung zu Eenboom ist in diesem (vielleicht etwas übereilt geschriebenen?) Text völlig unverständlich. Legt man jedoch die Taz und Kochs Originalartikel daneben, erfährt man, daß Zylka ihm vorwirft, das Zitat Schmidt-Eenbooms, Leyendecker sei ein “Sprachrohr des BND”, sei nicht nachzuweisen.

Im neuerlichen Koch-Text wird es leider keineswegs klarer: Hat denn Eenboom Leyendecker nun als “Sprachrohr des BND” bezeichnet oder nicht?

Das RE-Projekt bleibt sicher spannend. Interessant auch, wie sich die Peer-Review auswirkt. Interessant heißt aber nicht automatisch gut. Wenn im Politikteil der nun schon nicht mehr ganz aktuelle Text über die holländische Pädophilenpartei immer noch ganz oben steht, zeigen sich mögliche Schwächen dieses Systems: daß die lauten, nicht die relevanten Themen gewinnen.

Ganz dringend aber ist in der Anfangsphase mehr Mut und weniger Selbstbespiegelung zu wünschen.

Ach ja, und Bewerten geht bei mir auch nicht, keine Ahnung warum.

(von den Füßen aus gesehen)

Sonntag, 11. Juni 2006

Mal machen: Durst nicht gedankenlos ersäufen, sondern eine Weile lang ertragen und versuchen, das Phänomen zu beschreiben. Das ist ja gar nicht so offensichtlich, wenn man in früher Kindheit die Verbindung von Wort und Wahrnehmung gelernt hat.

Hauptgefühl: ein Saugen, als sei da ein starker Unterdruck im Magen und der Umgebung. Das kribbelt auch ein bißchen. Außerdem: trockener Mund und nach einer Weile ein spezifisches Schwächegefühl, das anders ist als das bei Hunger (welches ich aus der Zeit des Fastens kenne).

~

Leute, holt die Kinder rein: in den nächsten Wochen werde ich zur Schärfung meiner Tiefenwahrnehmung nur noch rückwärts gehen.