Links von Freitag, 21. März 2008
Sonnabend, 22. März 2008Gesammelte Links von Freitag, 21. März 2008:
- Deutschlandradio Kultur: Lesart — Gott und Glauben
Diskussion anlaesslich zweier Buecher ueber Glauben und Atheismus
Gesammelte Links von Freitag, 21. März 2008:
Diskussion anlaesslich zweier Buecher ueber Glauben und Atheismus
… hat jemand Primeln ans Stralauer Karl-Marx-Denkmal gestellt. Karl Marx lebte hier als Student von 1837 bis 1838. Auf einem der beiden Halbreliefs des Denkmals (Hans Kies 1964) sieht man Marx den Stralauer Fischern den Kommunismus erklären.
Das andere Relief zeigt Stralau 60 Jahre später: inzwischen industrialisiert wurde von hier der Generalstreik der deutschen Glasarbeiter ausgerufen.
Südöstlich des Denkmals befindet sich ein Grundstück mit einem kleinen Bootshafen. Auch hier wurde der Wasserzugang zugunsten des Uferweges aufgegeben. Allerdings mußte wegen des Hafens eine Fußgängerbrücke gebaut werden. Die Arbeiten an der Brücke fanden lange Zeit nur nachts statt — man erzählt sich, den Auftrag hätte eine Firma bekommen, die sonst Ausbesserungsarbeiten im Berliner U-Bahn-Netz ausführt und die ihre Arbeiter nur für Nachtarbeit angestellt hätte. Obs denn stimmt?
Jedenfalls ist die Brücke fertig und damit die letzte Lücke im durchgehenden Uferweg geschlossen. Stralau kann jetzt de facto komplett am Ufer umrundet werden, auch wenn es über den rechtlichen Status des Durchgangs am Stalherm-Grundstück unterschiedliche Meinungen gibt.
Wirtschaftsthemen kommen öfter vor beim Berliner Tatort. Dagegen ist im Prinzip auch nichts einzuwenden — allerdings begehen die Autoren hier immer eine Gratwanderung: sie müssen Komplexität reduzieren, um im Neunzig-Minuten-Format auch noch Handlung unterbringen zu können. Das kann langweilig sein; in „Tod einer Heuschrecke“ wiederum ist diese Reduktion so konsequent durchgezogen, daß man von Anfang an nicht auf die Idee kommt, der Film könnte etwas mit der Wirklichkeit zu tun haben.
In einem Nobel-Club stürzte ein amerikanischer Hedge-Fonds-Manager („Die Heuschrecke“, spricht breites Deutsch-Amerikanisch wie Kinder es gern tun) vom Balkon. Es gibt: eine verschmähte Liebe, einen Betriebsratsvorsitzenden auf Abwegen, sinistre Chinesen, eine zwielichtige Dolmetscherin und einen Hacker mit Eifersuchtsmotiv. Der blickt finster drein, telefoniert mit Headset und haut ab als die Bullen kommen. Sie finden ihn natürlich in der C-Base, er gibt alles mögliche zu (Pornos auf einen Bundeswehr-Server geladen zu haben), wars aber nicht.
Am Ende warens die Kollegen, die noch gieriger waren als der tote Wilson. Auch wenn der Schluß völlig unglaubwürdig ist, macht das Artifizielle und Gespielte dieses Filmes Spaß. Die Amerikaner sind alle so Amerikanisch, daß man an eine Hommage an die wunderbare Berlingeschichte „Kai aus der Kiste“ denken mag. Die Chinesen werden hofiert und sind höflich aber gnadenlos. Der Betriebsratsvorsitzende erinnert an die VW-Affäre und hat eine kaputte Ehe. Und Dominic Raacke schwärmt mit Katrin Saß von damals, als sie zusammen Winnetou gesehen haben.
[Erstsendung: 16. März 2008]
Gesammelte Links von Mittwoch, 19. März 2008:
Belege fuer brutale Morde an Tibetern.
Gesammelte Links von Dienstag, 18. März 2008:
Bleiben die Yorckbruecken erhalten?
… ist das des Flügelschlagens der Schwäne am Abend, die die Halbinsel auf dem Weg von Wasser zu Wasser überqueren.
(und sie sangen von Heirat und Tod
und sie sangen von Glück und Verrat
und sie sangen von Küssen blutrot
BINDET EUCH VON DEN MASTEN LOS)
Hör ich das Mühlrad gehen,
ich weiß nicht, was ich will,
ich möcht am liebsten sterben.
Dann wärs auf einmal still.
Gesammelte Links von Donnerstag, 13. März 2008:
Die SPD will die Bahn verschleudern und verhindert die Debatte darueber mit Tricks
Nönö. So kommt das nicht an Bienzle heran, auch wenn die Presse Vorschußloorbeeren gab („Großstadtkrimi“). Richy Müller und Felix Klare sind schon ok als Ermittlerpaar. Und daß in der ersten Folge zunächst die Figuren eingeführt werden müssen, ist auch klar. Aber der Fall selbst gerät dann zu einer langatmigen Geschichte, in der die handelnden Personen dem Zuschauer vor allem erklären, was gerade passiert, was schon passiert ist und was noch passieren wird.
Auch die Hubschrauber- und Autoverfolgungsjagden (Mercedes wird als unverwüstlich in Szene gesetzt, bis hin zum Auslösen des Airbag) waren sicher teuer, wirken aber viel zu explizit und erklärend. Eigentlich passiert nämlich nicht viel.
[Erstsendung: 9. März 2008]
Gesammelte Links von Sonnabend, 8. März 2008:
Gesammelte Links von Freitag, 7. März 2008:
Georg Kreisler bloggt. Manchmal.
Sensation: Walter Benjamin beim Koksen gefilmt.
Das Verwerfliche an Schill oder Friedmann ist doch nicht etwa, daß sie gekokst hätten, sondern bei ersterem die rassistischen Urteile und bei letzterem der Besuch bei Zwangsprostituierten.
(Und beides wird bisher auch nur von der Boulevardpresse behauptet.)
(Aber was erzähl ich. Ihr wißt das ja alles.)
(Und überhaupt: Ein Teil des Videos taucht bei Youtube auf, Bild hat den Rest. Wer will da wem schaden und warum?)
Auch eine Möglichkeit: im Vorstellungsgespräch auf die Frage „Was wollen Sie erreichen?“ antworten mit „Möglichst wenig Schaden anrichten.“
(Man traut sich dann aber doch nicht, daraus ein Happening zu machen — aus dem Angestelltendasein einfach auszubrechen, zumal die Leute wirklich furchtbar nett sind.)
Seit Mittwoch ruhen U-Bahn, Bus und Straßenbahn in Berlin. Es fahren noch Fähren, Taxis, Regionalbahnen und die S-Bahn. Bei letzterer fallen allerdings vermehrt Züge aus, insbesondere auf der Ringbahn.
Jene, die beruflich mit dem Betriebsablauf vertraut sind, führen das auf den vermehrten Wirtschaftlichkeitsdruck der letzten Jahre zurück: wenn es Störungen auf dem Ring gibt, die zu Verzögerungen führen, müssen irgendwann Züge ausfallen, damit die Fahrplanschwankungen korrigiert werden. Anderenfalls würden irgendwann die sechs Züge je Richtung hintereinander stehen und im Rest des Ringes wäre tote Hose.
Allerdings waren die Personal- und Fahrplankapazitäten bis vor kurzem so ausgelegt, daß solche Störungen größtenteils vom System aufgefangen werden konnten. Auch der jetzige zusätzliche Fahrgastandrang wäre besser verarbeitet worden, gäbe es noch genügend Bahnsteigaufsichten.
[…]
Andererseits würde man hier bei einer Berücksichtigung von Reserven im Dienstplan kostbare Arbeitskapazität verschenken wenn diese nicht beansprucht werden, so hat man das die ersten 80 Betriebsjahre bei der S-Bahn gemacht und dafür jedoch Betriebsstörungen mit dieser Ursache ausgeschlossen. Was will man: Wirtschaftlich oder Betriebsstabil? Beides geht nicht.
[…]
Es ist aber nicht Volkes Wille, ein leistungsfähiges und
steigerungsfähiges Verkehrsangebot bereitzuhalten. “Billig” heisst auch
“minimal”.[…]
Ein Verkehr wie die SMOG-Alarme der 80er evtl. verursacht durch eine noch völlig unvorstellbare aber nicht unmögliche Ölkrise (bspw. plötzliche enorme Preissteigerung verursacht durch ein Ereignis) wäre von den Verkehrsdienstleistern der Stadt mangels Fahrzeug- und Personalreserven nicht möglich.
[…]
Man kann hier übrigens den Schwarzen Peter nicht allein der Bahn zuschieben, der SPD-PDS-Senat ist es, der hier Druck zur Wirtschaftlichkeit macht.
Gesammelte Links von Dienstag, 4. März 2008:
Tilman Jens versucht, die Demenz seines Vaters zu deuten.
Ab April kommen sie von n-ost, einem Netzwerk von Osteuropa-Journalisten, zu dem auch Olaf Sundermeyer und Werner D’Inka von der FAZ gehoeren. Sundermeyer hat erst fuer den Perlentaucher gearbeitet und ihn dann in einem FAZ-Artikel heftig angegriffen.
Eine sinnvolle Wiederholung: Gestern lief noch einmal der Mitterer-Ausnahmetatort „Der Teufel vom Berg“ mit Harald Krassnitzer, Ulrich Tukur, Susanne Lothar und Robert Stadlober.
Zur Musik, nach der immer noch viel gesucht wird: Das Brahms-Duett „Die Meere“ in der Aufnahme mit Edita Gruberova und Vesselina Kasarova und Friedrich Haider am Klavier gibt es auf „Edita Gruberova Edition Vol. 2 (Adagio – Zwischen Himmel und Erde)“, und die kann man zum Beispiel hier bestellen.