Miniaturen
Donnerstag, 31. August 2006Volker Strübing malt seit kurzem hübsche kleine Situationen:
Und bei Cato gibt es schon etwas länger Geschichten mit dem Eisbären und dem Hasen:
Volker Strübing malt seit kurzem hübsche kleine Situationen:
Und bei Cato gibt es schon etwas länger Geschichten mit dem Eisbären und dem Hasen:
Gab es eine erfolgreiche Privatisierung von Staatseigentum in den letzten Jahren? Mein ökonomischer Verstand ist zwar leider von äußerst geringem Umfang, aber es scheint doch so zu sein, daß Staatseigentum entweder Gewinne abwirft oder Geld kostet.
Wenn dieses Eigentum nun verkauft wird, gibt die Gesellschaft im ersten Falle eine regelmäßige Einnahmequelle zugunsten einer Einmalzahlung auf. Im zweiten Falle wird entweder der erzielte Preis nicht besonders hoch sein oder aber es fallen vor dem Verkauf Sanierungskosten an.
Traurig ist jedoch besonders, daß da in Riesenumfang Werte verschleudert werden. Werte wie ein Eisenbahnnetz, das seit der Zeit unserer Urgroßeltern mit deren Steuern aufgebaut wurde. Das nun ohne eine Chance auf richtigen Wettbewerb verkloppt wird und dessen Strecken möglichst schnell geschlossen werden sollen, nur weil das Geld für die Betriebskosten angeblich nicht mehr da ist. Und das Bahnmanagement, das ja immer noch vom Eigentümer, dem Bund, bestellt wird, baut mit Zustimmung des Bundes die Eisenbahn in einen Logistikkonzern um, der das Kerngeschäft immer weniger nötig hat.
Die SySS GmbH („The Pen Test Experts”) sucht Penetrationstester.
Wer soll nun die Kinder lehren
Und die Wissenschaft vermehren
Wer soll nun für Lämpel leiten
Seine Amtestätigkeiten?
Woraus soll der Lehrer rauchen,
Wenn die Pfeife nicht zu brauchen?
Oha. Wissenschaft dient ab jetzt nicht mehr der Erkenntnis, sondern ist primär für Wohlstand zuständig:
Deutsche Wissenschaftler sind nach Auffassung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) noch immer zu schlecht darin, ihr Wissen in verkaufsfähige Produkte umzuwandeln und damit den Wohlstand der Deutschen im Wettbewerb mit Amerika und Asien zu sichern.
[FAZ von heute, S. 2]
Hierzu sollen staatliche Mittel nun nicht mehr “einseitig forschungsgetrieben” vergeben werden, sondern das Ziel späterer Marktfähigkeit wird der Wissenschaft “vorangestellt” (A. Schavan). Gleichzeitig soll die Einheit von Forschung und Lehre aufgehoben werden, um des Ansturmes der Studenten Herr zu werden.
Wenn diese dann auch alle fleißige Autokonstrukteure werden, werden wir hier Wohlstand haben, daß es nur so flutscht, sag ich Euch.
Wenn man öffentlichen Dienst arbeiten will, unterschreibt man, daß man in der DDR die Menschenrechte nicht verletzt hat. Sicherheitshalber hängt die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte dem Formular an.
Und während man in Sachsen ein Gelöbnis sprechen muß, unterschreibt der Berliner nur, daß er gelobt hat.
Die 16jährige Nikki wird am Bahnhof gefunden. Unscheinbar sitzt sie auf der Bank. Jedoch ist sie tot. Jemand hat ihr nach ihrem Tod Lippenstift angelegt.
Die Großstadtpolizei kommt nach Angerburg und muß dort zunächst ihr Verständnis von Ermittlungsarbeit durchsetzen.
Lena Odenthal kommt in die Küche und trifft ein junges Mädchen, die sich als Koppers Schwester vorstellt. Später sagt er, sie hätte ihn abgeschleppt, nicht umgekehrt.
Und während man noch dem Gefühl nachhängt, dies sei wieder einer der eher langweiligen Gefühls-Tatorte, ist man mittendrin im Verwirrspiel der Kleinstadt, in der viele ein Motiv haben, falsche Alibis lange kein Beweis sind und selbst ein entflohener Triebtäter nur durch starken Narzissmus auffällt.
Dabei wird sich Zeit genommen, die Figuren auszuführen: den Sporttrainer, der wegen Verdachts sexueller Nötigung aus Ludwigshafen in die Kleinstadt zog; den Leiter der geschlossenen Psychiatrie und seinen Gegenspieler, den unheilbaren Patienten; die einsame Freundin und ihren unsensiblen Vater.
Kopper: unwiderstehlich schlecht gelaunt.
[Erstsendung: 27. August 2006]
Schon vor längerer Zeit lief der Tatort Schattenspiele, den sich Schabia für mich angesehen hat. Vielen Dank:
Jonathan Waputo, gerade aus der Abschiebehaft geflohen, schleppt sich mit letzter Kraft zum Polizeipräsidium und verstirbt.
Bei der Obduktion der Leiche stellt sich heraus, daß diese an einer Überdosis Aconitin starb: eine Pharmafirma hatte jahrelang Rheumamedikamente an den Häftlingen ausprobiert und diese als „Vitaminpräparate“ vom Zivi an die Insassen verteilen lassen. Waputo aber starb an einer gezielten Überdosis und letzten Endes wars der Gefängnisdirektor Lambertz, der Waputo aus dem Weg schaffen wollte, denn Lambertz’ Freundin hatte 20 Jahre zuvor ein Kind überfahren. Der Beifahrer bei diesem Unfall war der kenianische Student Winston Miller, der nach dem Unfall wegen Fahrerflucht verklagt worden war.
Komissar Holicek (Tilo Prückner) der diesen alten Fall bearbeitete, wird von Winston Miller in dessen Wohnung niedergeschlagen. Während Holiceks Ohnmacht erschießt sich Miller mit dessen Dienstwaffe. Es war aber nicht Miller, der damals starb, sondern ein namenloser Schwarzer, der schon vorher auf der Flucht nach Europa gestorben war.
20 Jahre später meint Holicek, in der Leiche Waputos den damaligen Angeklagten Miller zu erkennen und rollt den Fall nochmal auf. Keiner glaubt ihm, er flüchtet sich in Arbeit und Alkohol. Die Staatsanwältin und selbst sein Kollege Casstorf (Robert Atzorn) sind gegen ihn und halten ihn für plemplem. Doch zum Glück — Holicek ist schon vom Dienst suspendiert — findet Casstorf einen ausschlaggebenden Hinweis in den alten Akten und der Fall wird gelöst.
Schauspielerisch machte dieser Tatort seinem Titel alle Ehre, denn Tilo Prückner spielte Robert Atzorn ganz und gar in den Schatten. Mit viel Herzblut und Witz überzeugt er die Zuschauer als übernächtigter, versoffener Irrer, den seine Vergangenheit nicht losläßt, während Robert Atzorn nur schmierige Plattitüden von sich geben darf. (Besonders schlimm: der weltverbesserische Monolog über Abschiebepraktiken um die Staatsanwältin zu beeindrucken.)
Wirklich erstklassig: Holiceks Albträume, seine Ausraster im Präsidium und ganz besonders die Flashbacks zum Fall zwanzig Jahre vorher, inkl. 80er-Outfit.
[Erstsendung: 20. August 2006, Text: Schabia]
KLassisch: AUf fem Bahnhof beim Aussteigen geträumt und in LÜcke zw. zug u. Bahnstg. gefallen. Rechte HANd geschient, nix SClimmesd,
kann nur nich schreiben. Bi9s bald, fallt nivh hin!
Du kannst einem schon leid tun. Mit der Reform hamse Dich ganz wuschig gemacht. Erst bekommst Du Deinen Monopolanspruch zur Beschreibung des Sprachgebrauchs weggenommen. Dann mußt Du eine schon gedruckte Auflage komplett einstampfen und bist daran fast eingegangen.
Da verwundert es nicht, wenn Du inzwischen über die Vorschläge der Reformkommission hinausschießt. Daß Du Dir jetzt aber auch von anderen Unternehmen die Sprache diktieren läßt, läßt auf tiefer gehende Verunsicherung schließen.
Mensch Duden! Laß Dich nicht fertigmachen! Wir googeln solange weiter.
Und wer ein gutes Wörterbuch in bewährter Rechtschreibung sucht, dem sei der Ickler empfohlen.
Klaus-Jürgen Bremm (Historiker in Osnabrück) in einem langen Text über Propaganda im ersten Weltkrieg (FAZ S. 8).
Bahnverbindungen in all diese Orte werden nach dem Willen des Brandenburgischen Verkehrsministeriums ab Dezember stillgelegt. Was ist geschehen?
Seit der Umwandlung der Bahn von einer Behörde in ein Unternehmen überweist der Bund den Ländern jährlich sog. Regionalisierungsmittel, aus denen diese den Regionalverkehr bestellen. Mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer erwachsen den Ländern ab 2007 höhere Einnahmen, die durch die Kürzung der Regionalisierungsmittel ausgeglichen werden. Faktisch erhält so der Bund einen zusätzlichen Anteil an der Mehrwertsteuererhöhung, während die Länder über die Mittel, die sie vorher zweckgebunden durch die Regionalisierungsmittel erhielten, nun frei verfügbar aus der Mehrwertsteuer bekommen.
Brandenburg macht gleich klar: Eisenbahn interessiert uns nicht.
In Berlin geht das nicht so einfach: Im September sind Wahlen. Deswegen verspricht die Verkehrsverwaltung, in den nächsten zwei Jahren keine Kürzungen vorzunehmen. Was das bedeutet, weiß, wer die Ankündigungen zu Fahrpreiserhöhungen kennt.
Eigentlich müßten Wowereit, Junge-Reyer oder Sarrazin bei ihren Brandenburgischen Kollegen Platzeck, Szymanski und Speer protestieren. Schließlich sind auch Berlin-Pendler betroffen. Außerdem sind alle in der gleichen Partei.
[Ach so: Hauptziel des Brandenburgischen Verkehrsministeriums ist Verkehrsvermeidung. Is klar.]
Halle am Tiefpunkt. Zwei dicke Alte auf Fastenkur (perfide: wenn es einen Marktführer gibt, muß in der Schleichwerbung nicht mal mehr das Produkt genannt werden). Dessau: in der Bauhausvilla Bauhauslampen und Bauhausbilder an der Wand.
Selbst Pommes Schranke muß dem Zuschauer erklärt werden.
[Erstsendung: 13. August 2006]
Schlimm das: seit Tagen so ein Desinteresse an allem Möglichen. An diesem Weblog-Ding besonders.
An Sonntagabendüberraschungen aber auch. Kurz abräumen, was in den letzten zwei Wochen passiert ist:
“Er sollte tot” ist die ziemlich beklemmende Geschichte einer jungen Frau, die sich bevorzugt bei alten Männern prostituierte und ihnen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Geld abnahm. Obwohl der größte Teil des Filmes vom Verhör eingenommen wird, ist die Erzählung so unglaublich dicht wie der Rauch im Verhörzimmer. Und während der Zuschauer sich ähnlich wie der Ermittler immer mehr mit der Täterin identifiziert, schafft sie es, am Ende durch konsequente Opferperspektive, wieder Distanz zu schaffen.
Kaum ein ARD-Krimi des letzten Jahres hat so viel Ratlosigkeit hinterlassen und die Zuschauer dabei so mitgenommen.
Der Einarmige ist schon ein abgebrühter Knochen.
[Erstsendung: 6. August 2006]
ich mache mir keine Sorgen. Ich vermisse nur die gewisse Leichtigkeit: im Moment nehmen sich alle so furchtbar ernst.
[Betrunken: Lesen alter E-Mails]
Schwachsinnsmeldung des Tages:
Wer äußerlich einer Religion zuzuordnen ist, soll künftig an britischen Flughäfen besonders überprüft werden.
daß mein Dampfradio momentan den ganzen Tag Brecht sendet. Könnten sie öfter machen.
Die coole Sau.
Am Grunde der Moldau wandern die Steine
Es liegen drei Kaiser begraben in Prag.
Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine.
Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag.
Es wechseln die Zeiten. Die riesigen Pläne
Der Mächtigen kommen am Ende zum Halt.
Und gehn sie einher auch wie blutige Hähne
Es wechseln die Zeiten, da hilft kein Gewalt.
Am Grunde der Moldau wandern die Steine
Es liegen drei Kaiser begraben in Prag.
Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine.
Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag.
[Text: Bertolt Brecht, anhören, Melodie: Hanns Eisler, nach Smetanas Moldau]
Im Erdgeschoß eines Gründerzeithauses befand sich das Web-Café, Erkelenzdamm 9, 10999 Berlin. Der Ruf seines Konditors sowie des ausgezeichneten Kaffees reichte bis Pankow. Der steirische Koch war berühmt für sein Kalbsfilet.
Im Web-Café lagen die aktuellen Ausgaben der wichtigen deutschen und internationalen Tageszeitungen aus. Hinterließ man beim Kellner eine Liste von URLs, bekam man zusätzlich bei jedem Besuch einen Ausdruck der abonnierten Weblogs im Broadsheet-Format. Auf Wunsch wurden Papier und Füllfederhalter gereicht und man konnte Kommentare zu den entsprechenden Artikeln verfassen, die dann vom Kellner entgegengenommen und weitergeleitet wurden.
Wireless LAN gab es nicht. Am Platze telefonieren galt als unfein, man konnte sich jedoch am Hausapparat anrufen lassen und wurde dann vom Kellner in die Telefonkabine geleitet.
[Daß in einem Nebengelaß an der Steuer vorbei Webstühle betrieben wurden, war jedoch ein unhaltbares Gerücht, in die Welt gesetzt vom mißgünstigen Schwager des Wirtes, der sich mit Mitteln des Arbeitsamtes gegenüber am Segitzdamm als Newsreader selbständig gemacht hatte.]
Praktisch, wenn sich die Interessen eines Politikers mit denen seiner späteren Firmen decken: Otto Schily wird Aufsichtsrat in zwei Biometriefirmen.
Rainer Blasius über die Reaktionen in der CDU auf Brandts Ostpolitik 1970 (FAZ S. 8):
Der F.A.Z.-Mitherausgeber [Jürgen Tern], der Brandts Ostpolitik seit dessen Regierungsantritt mal mehr, mal weniger wohlwollend kommentierte, hielt den Begriff der “Vorleistungen”, den die Opposition verstärkt einsetzte, für gefährlich; da dränge sich nicht bloß wegen der Alliteration die Parallele zur “Verzichtpolitik” auf: “Der derzeitige Bundeskanzler wird dabei als geborener Konzessionsschulze hingestellt — obschon seine politische Laufbahn so ziemlich das Gegenteil erkennen läßt.”
Die Wikipedia im Artikel über Tokenismus:
So war im Deutschen Reich der erzwungenermaßen zugelassene einzige Bürgerliche in sonst adeligen studentischen Corps der “Konzessions-Schulze”.
Ein idiomatischer Begriff für Quotenfrau also, sehr schön das.
Am Sonnabend im Büro sitzen, weil andere Mist gebaut haben, macht keine gute Laune. Wenn dabei aber Hubschraubereinsatz durch die leere Büroetage hallt, stimmt das ein wenig milder.
Der Zwiebelfisch ist ein anmaßendes Ärgernis. Ein Deutschlehrer, der aus dem nur knappen Niveauunterschied zu seinem Publikum furchtbar viel Selbstbewußtsein zieht. Zumal vieles von dem, was Sick schreibt, Unsinn ist. Seine hochnäsige Schleimerei (lies: dem Leser suggerieren, er sei besser als der Rest) ist der von Wischmeyer oder Droste nicht unähnlich.
Auch ärgerlich: Heinrich Wefing im FAZ-Feuilleton von gestern. Die Neuköllner Baustadträtin Vogelsang hat einen Moschee-Bauantrag nicht genehmigt. Die Verhältnisse in Neukölln sind vielleicht nicht so klar wie in Heinersdorf oder auch nur wie die Taz sie sieht. Aber bei einem so distanzlosen Interview, in dem der Fragende zum Stichwortgeber einer ideologisch einseitigen Politikerin verkommt —
Frage: Ist denn die Islamisierung von Neukölln überhaupt aufzuhalten? Es gibt bereits fünfzehn legale Moscheen im Stadtteil, zudem mehrere illegale Gebetsräume; eine Reihe großer neuer Moscheen ist geplant. Und im Norden des Bezirks sitzen in den Eingangsklassen der Schulen doch längst fast hundert Prozent Kinder nichtdeutscher Herkunft, überwiegend mit muslimischem Hintergrund?
— hilft nur noch Hubschraubereinsatz.
… sagte der Esel, “zieh lieber mit uns fort, wir gehen nach Bremen, etwas Besseres als den Tod findest du überall. Du hast eine gute Stimme, und wenn wir mitsammen musizieren, wird es gar herrlich klingen.” Dem Hahn gefiel der Vorschlag, und sie gingen alle vier mitsammen fort.
das ist nicht die feine Art. Schnell noch jemanden in die Blogroll aufnehmen, um fünf Minuten später moralischen Druck auszuüben (“freundlich wedeln”, von wegen).
[Ach was — die Einleitung ist mir leider etwas verunglückt — danke für den Stock und alles.]
[Hier gehts weiter: »]
Wie man Reformen angeht:
Erklärtes Hauptziel der Orthographiereform war die Vereinfachung der Regeln für die Schreiber (ignorierend, daß Rechtschreibung auch eine sehr wichtige Funktion gerade für schnelles Lesen hat). Und so kann man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, wenn es jetzt in der Taz, einer der Befürworterinnen der Reform, völlig unverbindlich heißt:
Bei vielem/Vielem ist die Großschreibung Trend.
[…]
Im Zweifel entscheidet — natürlich auch dies nicht verbindlich — der Duden […]
Na dann.
[Diese Unbestimmtheit hätte man auch billiger haben können: auch vor der Reform wurde ja außerhalb der Schulen niemand gezwungen, nach Regeln zu schreiben.]
Das hatte was von Vorabendserie: Seifenoper am Bodensee rund um einen jungen Mann, der vor Jahren eine Minderjährige vergewaltigte und nun versucht, vorzeitig freizukommen. Um ihn herum aufgestellt: seine Familie, die nichts mehr von ihm wissen, die Betreuerin, die ihn heiraten und das Opfer, das ihn nicht mehr sehen will.
Er selbst wird am Grabe seines Großvaters angeschossen und liegt von da an in Lebensgefahr im Krankenhaus. Wir Zuschauer hangeln uns von Indiz zu Indiz, von Verdächtigem zu Verdächtigem, aber Spannung kommt nicht auf.
Stattdessen Abziehbilder: die Landschaft zuvörderst — blumig, des Täters Familie — hart, des Opfers Familie — verletzt, die Braut — Helfersyndrom, völlig übertrieben, Perlmann — der Frauenschwarm, Klara Blum — tantig. Einzig Beckchen schafft es, ihrer auch arg klischeehaften Rolle etwas abzugewinnen. Und so wird es erst heute was mit der Zusammenfassung — aber was soll man diesem Gedöns (Buch: Dorothee Schön, Regie: Jürgen Bretzinger) auch abgewinnen.
[Erstsendung: 23. Juli 2006]