Archiv für November 2010

Ein Herz schlägt.

Dienstag, 30. November 2010

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Die Schule braucht eine Revolution

Mittwoch, 17. November 2010

Engagierte Lehrer stehen nicht selten vor dem Burn-Out. Erfahrungen eines sogenannten Teach-First-Fellows nach einem Jahr an einer Schule im sozialen Brennpunkt: Antonie Veronika Curtius in der Taz

Writing on the wall

Montag, 15. November 2010

Wir sind mal wieder in die Büros in der Schönhauser Allee umgezogen. Nach vorne konnte raus hatte man Blick auf die Schönhauser Allee 5. Hinten gibt es auch Erinnerungen an früher:

Wohnraum statt Schönbohm

Im Angesicht des Versprechers

Sonntag, 14. November 2010

In der ARD-Mediathek gibt es gerade die ersten sieben Folgen der Serie „Im Angesicht des Verbrechens“. Gut gemacht: spannend, schockierend und eine Geschichte wird auch erzählt (den Rest wahrscheinlich Ende nächster Woche nach der Ausstrahlung der letzten drei Folgen). Allerdings geht mir das gekünstelte Berlinern von einigen der Darsteller gehörig auf den Sack. Max Riemelt klingt noch sehr überzeugend, aber zum Beispiel bei Ronald Zehrfeld kräuseln sich einem die Haare. Das liegt aber auch zum Teil am Drehbuch: „Und dann beschloß ick …“ sagt niemand. Wenn schon, dann heißt es „Und dann ha’ick beschlossen jehabt …“

Grenzen

Freitag, 12. November 2010

Oh, ist das schön: europäische Grenzen der letzten 1000 Jahre in einem 5-min.-Film:

Salonfähig

Donnerstag, 11. November 2010

ich frage mich gerade, wann der neue zyklus der salonfähig gewordenen kinder-dooffinderei begonnen hat.

[…]

===>Miss Manierlich über das bequeme Kinder- und Mütterdoofinden

Schöner gehen am Wasser

Mittwoch, 10. November 2010

Der Streit um das Stalhermsche Ufergrundstück ist beendet: Der Bundesgerichtshof hat die Klage gegen die Enteignung des Uferstreifens für einen durchgehenden Uferweg abgewiesen.

Damit kann der durchgehende Uferweg gebaut werden. Über das momentane Provisorium mit Stufen kommt man allerdings auch schon durch, nur mit Kinderwagen/Rollstuhl wirds schwierig.

Das große Haus mit den Augen der Tochter sehen

Donnerstag, 4. November 2010

Es gibt zwei Wege ins Büro. Der eine ist der automatische: ohne zu denken die Schließkarte an die Tür halten, beim Warten auf den Fahrstuhl die auf dem Telefon eintrudelnden Dienst-E-Mails lesen, im Fahrstuhl daran denken, was als nächstes zu tun ist, oben angekommen den entgegenkommenden Kollegen ein zerstreutes “hallo” sagen, an den Schreibtisch setzen und versuchen herauszufinden, wo man am Abend vorher stehengeblieben war.

Der andere funktioniert gut mit Musik auf den Ohren und geht so: ich stelle mir vor, die 16 Monate alte Tochter zu sein, die neugierig die Welt erkundet. Durch Glasscheiben sieht man seltsame Menschen an Tischen sitzen und diskutieren, hinter anderen sitzen sie vereinzelt an Tischen und starren auf Bildschirme. Manche haben Kopfhörer auf, viele mehr als einen Bildschirm. Kaffeetassen, häßliche Maskotchen, Bilder. Niemand beachtet mich. Was wohl passiert, wenn ich einfach mal laut rufe? Tafeln mit komplizierten Grafiken aus vielen Rechtecken, Kreisen und Linien dazwischen. An anderen Tafeln kleben vielevieleviele bunte Zettel, manchmal unordentliche Klebezettel, anderswo wunderschön sortierte Karteikarten. Auf großen Bildschirmen bunte Bilder und überall überall Treppen, Türen und Hindernisse, die man umgehen muß. Da, diese Tür führt auf die Terasse, auf der ein wunderbarer warmer Wind ins Gesicht weht. Wenn ich auf der Terasse weitergehe, sehe ich die Kollegen von außen und kann Grimassen schneiden. Sie lachen tatsächlich. Die Feuertreppe hinunter und durch die Eingangstür wieder herein und den ersten Stock einmal ganz durch. Durch die Fenster der anderen Seite sieht man große Bagger ein tiefes Loch graben und hier im ersten hängen überall große Papierfahnen mit lustigen Zeichnungen. In der großen Aula am Rand sitzen und die Leute sehen, die vorbeilaufen: ordentliche Hemden und Kostüme und sehr lässige Kleidung wechseln sich ab. Menschen mit Rollkoffern, an denen Flugzeugschlaufen hängen, andere mit Fahrradtaschen. Viele schauen in ihr Telefon, manche gehen schnell, straff und zielgerichtet, andere langsam und zerstreut und denken daran, was als nächstes zu tun ist …

Dok-Leipzig 2010: De gode kapitalistene

Mittwoch, 3. November 2010

De gode kapitalistene (The Good Capitalists) (Line Hatland, Norwegen 2009, 55:00 min.) — Money matters — Geldangelegenheiten

Der norwegische Pensionsfonds, der das Geld aus der Ölförderung für die Zeit nach dem Öl anlegt, ist mit 400 Mrd. $ der zweitgrößte Staatsfonds der Welt. Der Moralphilosoph Henrik Syse leitet den Ethikbeirat des Fonds, der Empfehlungen abgibt, aus welchen Investitionen der Fonds sich zurückziehen sollte. Üblicherweise hält sich die Finanzministerin an diese Empfehlungen. So wurden in der Vergangenheit Unternehmen wie Wal-Mart, EADS oder Boeing ausgeschlossen, was nicht nur bedeutet, daß der Fonds sein Geld zurückzieht. Die Entscheidung wird veröffentlicht und andere Großanleger vollziehen sie nach. Vor der Entscheidung wird lange untersucht, dann haben die Unternehmen die Gelegenheit zur Stellungnahme.

Im Film geht es um die Untersuchung von Kinderarbeit auf den Feldern von Monsanto und Bayer in Indien. Wir erleben, wie die Firmen beteuern, vieles zu verbessern und wie Syse und seine Leute gleichzeitig auf die Felder fahren und vorher Wetten abschließen, wie lange es dauert, bis alle umliegenden Felder gewarnt sind. Wir sehen die Beteuerungen der Manager und dagegengeschnitten die Befunde der Ethikrat-Untersuchungen, die trotzdem immer wieder Kinder auf den Feldern finden. Dazwischen immer wieder Henrik Syse, der den Kindern in der Sonntagsschule das Gleichnis vom Hausbau erzählt (Matth 7, 24). Das alles ist spannend gemacht und trotz des Ernstes des Themas durchzieht den Film ein fröhlicher Optimismus. Und es ist ja auch hübsch anzusehen, wie der Philosoph am Tisch mit den Unternehmenslenkern betont, wie gern der Fonds sein Geld doch weiterhin im Unternehmen belassen würde, wenn es da nicht gewisse Probleme gäbe.

Am Ende entsteht ein moralisches Dilemma: nach vielen Verhandlungen und Untersuchungen sind die Probleme immer noch vorhanden und der Ethikrat gibt eine Empfehlung zum Rückzug. In den Gesprächen mit Monsanto und Bayer wird aber klar, daß das Problem auf der Ebene einzelner Unternehmen nicht zu lösen ist, sondern Wege gefunden werden müssen, die alle Baumwoll-Unternehmen in Indien betreffen. Ein Rückzug würde zwar den Regeln des Fonds entsprechen, nicht in Unternehmen zu investieren, die Kinderarbeit zulassen. Aber das wäre eine einmalige Aktion, nach der der Fonds keinen Einfluß auf Verbesserungen mehr hätte. So wird gemeinsam mit der Finanzministerin entschieden, das Investment sogar noch zu erhöhen und die neun Unternehmen, an denen der Fonds Anteile hält, werden auf Druck des Fonds zusammengebracht, das Problem gemeinsam zu lösen.

Vom Wasser haben wir’s gelernt

Dienstag, 2. November 2010

Die Taz hat die Wasserverträge geleakt. Eigentlich aber ist es schon verwunderlich, daß das Parlament überhaupt Geheimverträge abschließen darf.