Archiv für Mai 2009

Schwarz statt bunt

Sonntag, 31. Mai 2009

Beim Wave-Gotik-Treffen in Leipzig hat sich in den letzten Jahren ein feines Teilprogramm mit Alter Musik entwickelt. Die Mitwirkenden aus der klassischen Musik freuen sich über ein Publikum, das bei di Lasso nicht gähnt, sondern richtig abgeht.

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Auch alte Leipziger freuen sich über das dunkle Treffen. So eine mittelgroße Stadt mit echtem Zentrum wird von so einer Subkultur, die hier ihre jährliche Zusammenkunft hat, richtig dominiert. Kinder, die besonders schöne Paare bitten, für ein Handy-Foto zu posieren.

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Zurück in der Berliner S-Bahn das Kontrastprogramm: buntgekleidete Betrunkene vom Karneval der Kulturen. Warum in Berlin eigentlich immer so viel gesoffen wird?

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Auf der Ringbahnbrücke ein Dauertelefonierer, der permanent seinen Standort durchgibt: „Ich bin gleich Alt-Straláu“ mit Betonung auf der letzten Silbe. Ein Fahrradfahrer brüllt ihn im Vorbeifahren an: „Dit heißt Strálau, du Fatzke!“

Sonntag, 31. Mai 2009

die ganze Welt mit sog. Stadthäusern zuscheißen.

Links von Donnerstag, 28. Mai 2009

Donnerstag, 28. Mai 2009

Gesammelte Links von Donnerstag, 28. Mai 2009:

Alte Indianer

Donnerstag, 28. Mai 2009

Wo neulich im Radio Wolfgang-Neuss-Jubiläum gefeiert wurde, fiel mir auf, daß er das gleiche kehlige Berlinerisch in der gleichen Stimmlage sprach wie Aljoscha Rompe.

Back from England

Montag, 25. Mai 2009

Wie im Englischlehrbuch: am Sonnabend bei strahlendem Sonnenschein eine Landpartie mit dem Auto nach Blenheim Palace und Oxford gemacht. Cream tea auf Churchills Schloßterasse. Am Sonntag hübsch verschrobene alte Ladies im Gottesdienst.

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Wenn man aus anderen deutschen Gegenden zurückkehrt, erscheint einem Berlin wie ein Drecksloch. Das ist es aber überhaupt nicht im Vergleich zu englischen Städten.

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Zwischen all den absurden Sicherheitskontrollen in Gatwick ein Security Officer, der Kafka liest.

Wunderbaum Intershop

Sonnabend, 23. Mai 2009

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Unpacking England …

Mittwoch, 20. Mai 2009

Unpacking England and sending to the device.

Nimmer wieder sonntags

Dienstag, 19. Mai 2009

Es wird etwas geschehen.

Seit fast vier Jahren gibt es hier wöchentlich eine Besprechung von Tatort, Polizeiruf oder Schimanski, insgesamt 163 mal. Eine Folge fehlt: der MDR-Tatort „Sonnenfinsternis“.

In diesem Jahr wird zur Tatort-Sommerpause etwas geschehen. Und ich denke schon länger, daß danach vielleicht keine Zeit mehr sein würde. Nun aber werfen die Ereignisse ihre Schatten voraus, so daß schon jetzt Schluß sein wird. Es bleibt zu sagen: es hat Spaß gemacht, vor allem aber herzlichen Dank den Gastautoren, die eingesprungen sind, wenn ich selbst keine Zeit hatte: Schabia, Thomas, Ekzem, Heiko Werning und Frerk!

Vielleicht wird die Reihe irgendwann wieder aufgenommen. Die Runde trifft sich weiterhin immer wieder sonntags.

Westdeutschland …

Montag, 18. Mai 2009

… als Ganzes hat mich nicht besonders interessiert. Aber in den Achtzigern hätte ich viel darum gegeben, in West-Berlin zu leben.

Autobahn: Die SPD wendet

Sonntag, 17. Mai 2009

Na hoffentlich setzt sich das auch im Senat durch: der SPD-Landesparteitag hat heute eine Abkehr vom Weiterbau der A 100 durch Treptow und Friedrichshain beschlossen.

Links von Montag, 11. Mai 2009

Montag, 11. Mai 2009

Gesammelte Links von Montag, 11. Mai 2009:

Der Bär Friedrich — Eine kleine Subversion für Kinder

Sonntag, 10. Mai 2009

1987 war das letzte Jahr, in dem noch alles in Ordnung schien in der DDR. Erich Honecker war zum Staatsbesuch im Westen und wir wurden genervt mit den pompösen Feierlichkeiten zum 750. Jahrestag Berlins, die besser, schöner, größer als die West-Berlins sein sollten.

Gestern habe ich das 1987 erschienene Kinderbuch „Der Bär Friedrich“ von Jürgen Rennert und Manfred Bofinger (der übrigens auf dem Stralauer Friedhof begraben ist) gefunden. Es geht um Bären, deren Namen sich auf Ost-Berliner Straßennamen beziehen. Das Buch ist aus Pappe und als Leporello gefaltet. In dem Buch zieht der Bär Friedrich aus der Friedrichstraße los, wird in der Sophienstraße von der einsamen Sophie erwartet, die sich aber am Alexanderplatz dem Alexander zuwendet. Gemeinsam holen sie Christine in der Christinenstraße ab.

Der Bär Friedrich. Vorne-klein

Der Bär Friedrich. Vorderseite. Klicken macht groß.
Der Bär Friedrich. Rückseite klein.

Der Bär Friedrich. Rückseite. Klicken macht groß.

Zwei sehr hübsche Subversionen haben die Autoren am Zensor vorbeigeschmuggelt: Auf der letzten Tafel der Vorderseite, also bevor man umdrehen muß, treffen die Bären auf Dorothee aus der Dorotheenstraße. Zum einen hieß die Dorotheenstraße damals schon lange Clara-Zetkin-Straße. Zum anderen ist diese Tafel betextet mit dem unerwarteten Hammer:

Linksum! Wenden! (Rand rückt näher.)
Fritz begrüßt noch Dorothea.

Linksum! Wenden! (Rand rückt näher.)
Fritz begrüßt noch Dorothea.

Natürlich rückt hier auch der Rand des Buches näher, ein Hammer ist es aber, weil die Dorotheen-/Clara-Zetkin-Straße an der Mauer endete und diese normalerweise in veröffentlichten Texten totgeschwiegen wurde. Natürlich wurde in großen politischen Zusammenhängen vom antifaschistischen Schutzwall gesprochen (bis Honecker selbst mal aus Versehen Mauer sagte), aber in offiziellen Alltagszusammenhängen (Schule, Betrieb, Bücher) hatte man darüber nicht zu sprechen.

Harald Hauswald in Hohenschönhausen

Mittwoch, 6. Mai 2009

17. März 2009 — 31. Mai 2009 Gewendet — vor und nach dem Mauerfall — Fotoausstellung von Harald Hauswald

Die S/w-Aufnahmen von Harald Hauswald dokumentieren den vergangenen Alltag der DDR der 80er Jahre: Straßenszenen, Menschen in Lokalen, Hausfassaden im Stadtteil Prenzlauer Berg. Ihnen gegenüber gestellt dieselben Motive zehn, zwölf Jahre später. Sie prägen von Anteilnahme und Distanz.

Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Mo–So: 9–18 Uhr, 030 98 60 82 30

Links von Dienstag, 5. Mai 2009

Mittwoch, 6. Mai 2009

Gesammelte Links von Dienstag, 5. Mai 2009:

Ilha de Flores — Die Blumeninsel

Dienstag, 5. Mai 2009

Ein beeindruckender brasilianischer Kurzfilm von Jorge Furtado aus dem Jahre 1989 über die Armen der Blumeninsel in Porto Alegre und die Ordnung, die Menschen die Nahrung läßt, die von den Schweinen verschmäht wird.

[gefunden in den Kommentaren vom Schnipselfriedhof]

Mehr Nutto vom Bretto

Dienstag, 5. Mai 2009

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Ob sich wohl Petitionen lohnen?

Dienstag, 5. Mai 2009

Das E-Petitionssystem des Deutschen Bundestages ist so lahm und kaputt, daß man seine Zeit besser damit verbringen sollte, einen Brief an seine Abgeordneten zu schreiben.

Links von Dienstag, 5. Mai 2009

Dienstag, 5. Mai 2009

Gesammelte Links von Dienstag, 5. Mai 2009:

  • Open Excess: Der Heidelberger Appell

    Open Access ist eine internationale Bewegung, die sich den freien Zugang zu wissenschaftlichem Material zum Ziel gesetzt hat. Wissenschaftsvereinigungen und Universitäten sehen in Open Access große Chancen für die Forschung. Open Access wurde in den letzten Monaten u.a. in der FAZ als Enteignung der Forscher heftig kritisiert.

    Matthias Spielkamp dröselt in einem sehr lesenswerten Text die Verwirrung auf, die Roland Reuß’ Heidelberger Appell um Open Access und Google Books gestiftet hat.