Archiv für Dezember 2008

Gomorrha

Freitag, 26. Dezember 2008

Gomorrha - Reise in das Reich der Camorra, Toto (Salvatore Abruzzese)

In den Straßen von Kampanien herrscht Krieg. Krieg zwischen einer lokalen Gang und der Camorra. Du kannst Dich nicht heraushalten, du kannst nur auf der einen Seite stehen oder auf der anderen.

Diesen Film, gedreht nach dem Buch von Roberto Saviano, der seit zwei Jahren von der Camorra bedroht im Untergrund lebt, lege ich Euch sehr ans Herz. In Episoden werden Menschen gezeigt, die in den Kreislauf von Korruption und mörderischer Gewalt hineinwachsen und keine Chance haben, sich ihm zu entziehen.

Der junge Totó, schmerzhaft schön gespielt von Salvatore Abruzzese, will nicht mehr nur Botengänge für seine Mutter erledigen und schließt sich den Gangstern an. Später wird er in einer herzzerreißenden Szene eine Kundin seiner Mutter, die sich losgesagt hat, verraten. Zwei Jungen wollen aus pubertärem Übermut selbst Macht erlangen und werden von einer Gruppe alter Männer kaltgestellt. Der Boß des Clans organisiert die Müllabfuhr, ist charmant zu alten Menschen und absolut skrupellos. Zwischen dem Ernst gibt es einen teilweise unglaublichen Humor, zum Beispiel als der alte Schneider nachts in einer geheimen Fabrik eingeflogenen chinesischen Arbeiterinnen seine Schnitte erläutert.

Gomorrha schildert all diese Geschichten in einer sehr dichten Erzählung, mit ungewöhnlichen und herausragenden Bildern, einem guten Timing, das sich sehr viel Zeit nimmt, guter Musik und einem teilweise sehr ungewöhnlichen Ton, der den Zuschauer förmlich in den Film hineinsaugt. Es ist dies ein Mafiafilm, der ohne die Glorifizierung der ehrenwerten Gesellschaft auskommt und auf erschreckende Weise zeigt, wie alltäglich der Krieg im Süden Italiens ist.

Leider läuft Gomorrha — Reise in das Reich der Camorra nur in wenigen Kinos. Es ist der beste Film, den ich seit langem gesehen habe.

Trailer:

Tatort: Granit (ORF)

Freitag, 26. Dezember 2008

Es geht um den Hof. Es geht um drei Brüder und ihre Familien. Der älteste hat auf den Hof verzichtet, der mittlere wird von den Intrigen des jüngsten Bruders um sein Erbe gebracht. Dabei ist keine Schlechtigkeit undenkbar. In dieser archaischen Szene taucht zum einen Inspektor („gibts kan“) Eisner auf, der nun nicht mehr Sonderermittler des Innenministeriums ist, sowie „Akut-Agnes“ (Muriel Baumeister), die Macherin einer Betroffenheits-Fernsehshow.

Große Tragödien von Bergbauernfamilien gab es schon einige im österreichischen Tatort. Das macht aber gar nichts, wenn sie so stimmig inszeniert sind, wie in „Granit“ Folge. Die Bilder der verschneiten Landschaft sind ganz wunderbar passend zur Geschichte. Auch das Schauspiel ist hervorragend genau — schön zum Beispiel die blasierten Fernsehstädter mit ihren Friedrichshain-Frisuren und dem zielstrebig-lässigen Auftreten zwischen den ruhigen Bauern (prima: Simon Schwarz und Lukas Zolgar).

Allerdings leidet die Story doch unter einigen Ungereimtheiten, man erkennt den Täter schon, als er das erste Mal gezeigt wird daran, daß er anders ist als alle anderen. Die Musik (Matthias Pflug) ist manchmal extrem cool und ungewöhnlich, hin und wieder aber drängt sie sich zu stark vor die Handlung.

[Erstsendung: 21. Dezember 2008]

Frohe Weihnachten

Mittwoch, 24. Dezember 2008
Brasilianische Krippe

Brasilianische Krippe aus gebranntem Ton, aufgenommen hier in Stralau, klicken macht groß

Links von Dienstag, 23. Dezember 2008

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Gesammelte Links von Dienstag, 23. Dezember 2008:

Links von Dienstag, 23. Dezember 2008

Dienstag, 23. Dezember 2008

Gesammelte Links von Dienstag, 23. Dezember 2008:

31,25 m und die Kilometerpauschale

Montag, 22. Dezember 2008

[Spendenaufruf s.u.]

Eine sinnlose Autobahn soll durch Treptow und Friedrichshain gebaut werden. Alte Häuser müssen weichen und in den umliegenden Wohnquartieren wird eine starke Zunahme des Autoverkehrs prognostiziert.

Auch Stralau ist stark betroffen: Zum einen führt schon der jetzige massive Verkehrsstrom von Elsenbrücke–Alt-Stralau–Kynaststraße dazu, daß Autofahrer, aber auch der Bus, in Spitzenzeiten bis zu 40 min. stehen, bis sie von der Halbinsel herunter oder auf sie hinauf kommen. Diese Verhältnisse sind zwar wahrscheinlich nur vorübergehend, während der jetzigen Bauphase am Ostkreuz; die offiziellen Planungen rechnen aber mit noch stärkerem Verkehr auf dieser Strecke nach dem Bau der Autobahn. Des weiteren wird im nächsten Bauabschnitt (dessen Baubeginn zwar noch ungewiß ist, der aber die logische Fortsetzung sein wird, denn niemand wird die Autobahn an der Elsenbrücke enden lassen wollen) das wunderbare Haus Alt-Stralau 1-2, weichen müssen und die Autobahn in einem erhöhten Trog direkt am Eingang die Insel überqueren. Knorke.

Das Problem dieser Autobahn, die auch zu keiner Verkehrsentlastung führen wird, ist die Tatsache, daß sie von der Bundesrepublik bezahlt wird und die Berliner Regierung aus SPD und PDS sich diese Wirtschaftsförderung nicht entgehenlassen will. Von seiten der Politik sind also nur die Grünen dagegen, die haben aber nichts zu melden.

Da es nicht allein Stralau trifft, sondern auch den westlichen Teil von Treptow, das Viertel um den Rudolfplatz und den Osten von Kreuzberg, kümmert sich aber die Bürgerinitiative Stadtring Süd um Gegenwehr. Das betrifft zum einen die politische Mobilisierung, zum anderen die juristische Gegenwehr. Die sich damit auskennen, sagen, die Chance, die Autobahn auf dem Klagewege zu verhindern, ist durchaus realistisch. Allerdings kostet das viel Geld. Die BISS will hierfür gemeinsam mit dem BUND, der klageberechtigt ist, 25.000 € zusammenbekommen.

Im nächsten Jahr werden wir vom Staat diverse Steuern für gefahrene oder gegangene Kilometer zurückerhalten. Ich finde es gut, dieses Geld, für etwas weniger Mobilität zu spenden. Bei der BISS gibt es dafür 3200 symbolische Klagemeter, einer kostet 8 €. Ich habe mir mal 31,25 m gekauft. Jetzt seid Ihr dran.

Spendenkonto:

BUND Berlin
Kt. 32 888 02
BLZ 100 205 00
Sozialbank Berlin
Verwendungszweck: Spende A 100, Name, Straße, Hausnummer, Postleitzahl

Die Spenden sind voll steuerlich absetzbar. Wer noch 2008 mehr als 50 € spendet, bekommt anfang 2009 eine Spendenquittung zugeschickt.

Mehr Informationen gibt es auf der Webseite der Bürgerinitiative.

Links von Montag, 22. Dezember 2008

Montag, 22. Dezember 2008

Gesammelte Links von Montag, 22. Dezember 2008:

  • Stefan Niggemeier: Schüler zu Duckmäusern

    Thomas Krüger, früher Bürgerrechtler mit Bart, heute Präsident der Bundeszentrale für Politische Bildung (BPB) ohne Bart, distanziert sich von zwei Schülern, die für die von der BPB unterstützte Zeitung Q-Rage einen kritischen Artikel über das evangelikale Christival geschrieben haben.

  • Weißgarnix: Pinkeln gegen den Wind

    Das ist der Kern des Neoliberalismus gewesen: Solche Verhältnisse zu legitimieren. Das war viel schlimmer als der Kreditblasenzirkus, der uns zur Zeit jeden Tag gratis Vorstellungen gibt, die aber leider nicht kostenlos sind. Er zerstörte den Glauben vieler Menschen an ein Wort: Gerechtigkeit. Wohl dem, der diesen Glauben wieder beleben kann. Aber es ist ja bald Weihnachten.

Tatort: Waffenschwestern (HR)

Sonntag, 21. Dezember 2008

Nun ist es ja so, daß die ARD-Sender Quoten an den Sonntagabend-Krimis haben, je nach Größe dürfen sie unterschiedlich viele Sonntage im Jahr bespielen. Für den Hessischen Rundfunk gibt es drei Sendungen im Jahr und bisher fiel davon eine auf den vorzüglichen Polizeiruf aus Bad Homburg mit Jan-Gregor Kremp und Inga Busch. Da dieser jedoch anfang dieses Jahres seine letzte Folge hatte, gibt es jetzt eine mehr für den Frankfurter Tatort. Die dortigen Darsteller Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf lassen sich aus Termingründen nicht für drei Drehs im Jahr zusammenbringen und so gibt es nun eine Folge im Jahr, in der nur einer der beiden ermittelt — Waffenschwestern ist die erste solche Folge, Dellwo ist im Urlaub und so ermittelt Charlotte Sänger allein.

Dieser Teil der Geschichte — die Alleinermittlerin zwischen arrogantem Staatsanwalt (noch besser als sonst: Thomas Balou Martin), dem vermittelnden Chef (Peter Lerchbaumer) und der Alleinermittlerin — funktioniert ganz wunderbar: sicher inszeniert setzt eine sehr lebendige Kamera die vorzüglichen Schauspieler ins Bild. Andrea Sawatzki wirkt noch unwirklicher und blasser, ja grüner als sonst und es tut ihr gut, einen Film zu haben, der sich ganz um sie dreht. Auch die Ausstattung (eine Hitparade der bekanntesten Grün- und Brauntöne des öffentlichen Dienstes, die wunderbar mit Sawatzkis Haar- und Gesichtsfarbe korrespondieren) tut ihr übriges. Toll auch die sorgsam-witzigen Details: Wie beim ersten Mord zunächst nur der übriggebliebene Kaffeetassenhenkel in der Hand des Opfers zu sehen ist, bevor langsam die Leiche gezeigt wird.

Aber ach: die eigentliche Handlung (Buch: Michael Proehl) wirkt wie eine überstudierte Männerphantasie: schießende Rächerinnen im RAF-Stil, die Duelle des 19. Jahrhunderts nachstellen und dabei pathetisch Puschkin rezitieren. Unglaubwürdig und langweilig erzählt.

[Erstsendung: 14. Dezember 2008]

Essay und Diskurs: Die Renaissance des Hörens und die Zukunft des Radios

Sonntag, 21. Dezember 2008

Jeden Sonntag morgen um 9.30 Uhr kann, wer nicht in die Kirche geht, um Gottes Wort zu lauschen, bei Essay und Diskurs im Deutschlandfunk eine halbe Stunde intensiv den Gedanken anderer zuhören und ihnen folgen. Heute dann ging es in einem schönen Text von Stefan Fuchs um das Hören und den Hörfunk selbst: „Die Renaissance des Hörens und die Zukunft des Radios“ (mp3).

Ein Ort des herrschaftsfreien Zuhörenkönnens im Sinne von Roland Barthes tut Not, ein Medium für die Zwischen- Unter- und Halbtöne, ein Ort der Divergenz zu den verspiegelten Bilderwelten, eine Plattform für eine neue Wertschätzung der gesprochenen Sprache, für neue Formen der Wissensvermittlung, für ein Crossover jenseits der wissenschaftlichen und journalistischen Schubladen, für eine emotionale dialogische Kultur diesseits der technokratisch missverstandenen Interaktivität. Die Zukunft des Radios wird davon abhängen, ob es diese Rolle des Aschenputtels in der Küche der postmodernen Gesellschaften auf sich nehmen will.

Man sollte dieses Feature wirklich hören, wer es nachlesen möchte, kann dies aber auch tun.

Nächste Sendung: Genuß und Askese in der Leistungsgesellschaft von Svenja Flaßpöhler, 1. Teil: Wettlauf und Erlösung am 1. Weihnachtsfeiertag, 2. Teil: Odysseus der Wellnesser am 2. Weihnachtsfeiertag, jeweils 9.30 Uhr.

Essay-und-Diskurs-PodcastEssay und Diskurs zum NachhörenEssay und Diskurs nachlesen

Daten gestollen.

Sonnabend, 20. Dezember 2008

Links von Freitag, 19. Dezember 2008

Freitag, 19. Dezember 2008

Gesammelte Links von Freitag, 19. Dezember 2008:

Tatort: Unbestechlich (MDR)

Sonntag, 14. Dezember 2008

Die Geschichte ist unerheblich (ein Drogenfahnder gerät auf Abwege), Martin Wuttke ist gut und Milan Peschel großartig und der neue Leipziger Tatort zeigt weiterhin die Stadt, wie wir sie kennen (dieses Mal im Zentrum: das Beyerhaus).

[Erstsendung: 7. Dezember 2008]

Tatort: Häschen in der Grube (BR)

Sonntag, 14. Dezember 2008

Völlig absurde Geschichte: Skrupellose Pharmaforscher kaufen Kinder irgendwo in Zentralasien, um an ihnen in Deutschland ein Leukämiemedikament zu testen. Als Pflegeeltern Verdacht schöpfen, gibt’s Streß.

[Erstsendung: 23. November 2008]

Tatort: Salzleiche (NDR)

Sonntag, 14. Dezember 2008

Ich bin ziemlich hinterher mit den Tatörtern und zu allem Überfluß habe ich noch meine Notizzettel verloren und muß die wenigen Bruchstücke aus dem Gedächtnis rekonstruieren.

Die Leiche eines Wachmannes des Gorlebener Salzstockes wird nach einem halben Jahr im Salz gefunden. Der Chef der Betreibergesellschaft wird erpreßt. Und Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) soll den Tod aufklären.

Dazwischen wird die Geschichte und das Drama um das Zwischenlager am Schicksal verschiedener Personen aufgerollt: die alt gewordene Protestanführerin, die Wachmänner, der Leiter der Betreibergesellschaft Kasper (Stephan Grossmann), ein Geologe, der einst im Dienst de Kraftwerks stand (Rainer Sellien) und der Landpolizist Halder (Matthias Bundschuh). Grossmann, Sellien und Bundschuh, die alle am Deutschen Theater sind oder waren, machen dieses vorzüglich inszenierte melancholischen Stück (Regie: Christiane Balthasar) zu einem herausragenden.

Dabei ist es schön zu sehen, wieviel Schrägheit der Film seinen Figuren zutraut. Kasper wird erpreßt, der Geologe steht im Verdacht, aber man weiß es nicht genau. Und während Kasper von Anfang an unheimlich und gleichzeitig völlig harmlos herüberkommt, ist man überrascht und bestürzt, als er schon ziemlich zu anfang bei einem Autounfall ums Leben kommt. Sellien ist enttäuscht und schon fast unerträglich zynisch. Es ist zwar klar, daß er der typische Neun-Uhr-Verdächtige ist, aber sein Spiel erfreut doch sehr.

Umwerfend aber ist Matthias Bundschuh, der mit seiner leisen, hohen Stimme, den flinken Augen und dem ausdrucksvollen Gesicht immer wieder den Irrsinn im völlig Normalen anklingen läßt, wie er es schon wunderbar als Jakob von Gunten getan hat.

Einzig störend ist Maria Furtwängler mit ihren Ursula-von-der-Leyen-Texten, bei denen ich manchmal den Eindruck habe, daß sie sie selbst in das Drehbuch schreibt.

[Erstsendung: 16. November 2008]

Gleich: Himalaja – Dem Himmel nah

Dienstag, 9. Dezember 2008

Heute, 23.05, Arte: Himalay, chemin du ciel, ein wunderbarer Film über buddhistische Kindermönche, der dieses Jahr beim Leipziger Dokfilmfest lief.

Mehr über den Film steht hier.

Stiften gehen

Sonntag, 7. Dezember 2008

Wer sein Geld noch schnell in Sicherheit bringen möchte, bevor es womöglich nichts mehr wert ist, kann es auch stiften: Die Leipziger Denkmalstiftung sucht Gründungsstifter, die sich für den Erhalt von bedrohten Baudenkmalen in Mitteldeutschland einsetzen möchten.

Die Initiatoren sind seit mehreren Jahren schon im rührigen und erfolgreichen Stadtforum Leipzig für behutsamen Stadtumbau aktiv, das zuerst einmal auf die Situation in Leipzig aufmerksam gemacht hat, wo nämlich wertvolle Denkmale mit staatlicher Förderung abgerissen werden, sich dann mit anderen Akteuren der Region vernetzt hat und inzwischen von der Politik ernstgenommen wird.

Links von Sonntag, 7. Dezember 2008

Sonntag, 7. Dezember 2008

Gesammelte Links von Sonntag, 7. Dezember 2008:

Kleine Presseschau

Freitag, 5. Dezember 2008

Was heute so in der Zeitung steht:

  • Nils Minkmar in einer wunderbaren Glosse über die traurige Autoindustrie:
  • Und, dazu müßt Ihr aber die gedruckte FAZ auf Seite 35 aufschlagen, Edouard Beaucamp in seiner freitäglichen lehrreichen Kunstgeschichtskolumne über den Kalten Krieg, der immer noch die deutsche Rezeption der geteilten Kunst beherrscht, während Amerika da in seinen Ausstellungen zur deutsch-deutschen Kunst schon weiter ist.

Links von Mittwoch, 3. Dezember 2008

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Gesammelte Links von Mittwoch, 3. Dezember 2008:

  • Schöneiche wehrt sich

    In der brandenburgischen Kleinstadt am Rande Berlins häufen sich Neonazi-Übergriffe. Die NPD hat dort nicht viel zu melden und will deshalb mit Gewalt die Bürger einschüchtern. […] Anders als viele seiner Amtskollegen hat Bürgermeister Heinrich Jüttner (parteilos) aber keine Angst vor Negativschlagzeilen über seinen Ort – vielmehr gilt Schöneiche im Kampf gegen Rechtsextremismus als Vorbild. […] Mehrere Rechtsextreme hatten Mitte Oktober wie schon im Vorjahr das jüdische Laubhüttenfest des Integrationsvereins „Schtetl“ gestört und dabei die jüdischen Einwohner des Ortes als „die Vergasten“ bezeichnet. Wenig später stürmten mehrere Männer nachts bei Bürgermeister Jüttner durch die Gartenpforte und beschimpften ihn als „Volksfeind“. […] Im nternet kursieren Morddrohungen gegen Jüttner. […] Als die NPD am Hitler-Geburtstag einen Ortsverein gründen wollte, besuchten 150 Bürger spontan die Gaststätten und belegten alle Plätze. Die Partei musste in einen anderen Ort ausweichen.

Links von Dienstag, 2. Dezember 2008

Dienstag, 2. Dezember 2008

Gesammelte Links von Dienstag, 2. Dezember 2008:

  • Tagesspiegel: Autobahnbau ist kein Weg in die Zukunft

    Michael Cramer, der unter anderem den Mauerweg erfunden hat, über die A100-Verlängerung: „der rot-rote Senat verfolgt mit der Autobahnverlängerung A 100 die Planung der 50er Jahre, als die autogerechte Stadt noch das unumstrittene Leitbild war. Ein Kardinalfehler, der den Steuerzahler teuer zu stehen kommt. Nach heutigem Planungsstand kostet der 3,2 Kilometer lange Abschnitt mit 150 Millionen Euro pro Kilometer mehr als der Transrapid in München. Während dieses Wahnsinnsprojekt gestoppt wurde, plant Berlin weiter rückwärts. Für die A 100 sollen intakte Wohnhäuser und Gewerbebetriebe abgerissen und ganze Stadtteile zerstört werden. Allein der Umbau des S-Bahnhofs Ostkreuz hat sich deshalb um mindestens fünf Jahre verzögert.“

Links von Sonntag, 30. November 2008

Montag, 1. Dezember 2008

Gesammelte Links von Sonntag, 30. November 2008: