Archiv für Dezember 2006

Bis bald

Donnerstag, 28. Dezember 2006

Bin ein paar Tage in den Bergen, ohne Internet. Macht’s gut und fallt nicht hin.

Steine

Liebe Nordelbische Kirche,

Mittwoch, 27. Dezember 2006

wenn man einerseits mit der Bertelsmannschen Reform mitgehen will, andererseits seine Schäfchen nicht verschrecken möchte, dann wird aus

gnadenbringende Weihnachtszeit

eben eine

Gnaden bringende Weihnachtszeit

mit völlig sinnlosem Plural.

Idioten.

Geschenk für Friedrichshainer

Sonnabend, 23. Dezember 2006
Palmkernöl- und Schwefelkohlenstoffabrik Rengert & Co.
Palmkernöl- und Schwefelkohlenstoffabrik Rengert & Co. in Alt-Stralau, erbaut 1881.
Foto aus dem besprochenen Bande.

Wer noch schnell schenken möchte, kauft den sehr schönen Band „Berlin-Friedrichshain“ von Rald Schmiedecke aus der Reihe Archivbilder, erschienen im Sutton-Verlag. Gute Fotos aus den letzten 150 Jahren mit lehrreichen Texten zur Geschichte des Bezirks für 17,90 €.

Gibts zum Beispiel bei Lesen und Lesen lassen in der Wühlischstraße 30, heute noch bis 18.00 Uhr geöffnet.

Das schöne an Wiener Cafés …

Sonnabend, 23. Dezember 2006
Wien, Café Sperl
Café Sperl
Foto: Valérie W.

… im Vergleich zu den hiesigen ist die Abwesenheit jeglicher Konservenbeschallung. Es gibt höchstens mal für eine Stunde am Tag ein lebendes Streichquartett, sonst aber ist der Raum erfüllt vom Klirren der Löffel an den Kaffeetassen, dem Rascheln beim Umblättern der Zeitungsseiten, den Bewegungen der Kellner und vom Licht.

Berlin hingegen: da kann man auch gleich ins Kaufhaus gehen.

Kalauer bei der Bahn

Donnerstag, 21. Dezember 2006

Von der Straße auf die Schiene:

Da Bahnhöfe auch immer Anlaufpunkte für Menschen sind, die Hilfe brauchen, hat sich die Bahn das Projekt „Off Road Kids“ auf die Fahnen geschrieben, ein ehrgeiziges Vorhaben, mit dem obdachlose Jugendliche von der Straße geholt werden sollen.

[Tsp.]

Puh, der Katastrophe gerade noch entronnen

Mittwoch, 20. Dezember 2006

Aus ästhetischer Sicht ist es ja begrüßenswert, daß die Bahn wenigstens am Hauptgebäude von Tempelhof kein Interesse hat.

Ansonsten bleibt zu hoffen, daß der Mann bis zu seinem Abgang nicht mehr allzuviel Schaden anrichtet. Ick sach nur Güterbahn nach China.

[Ja, ich weiß, das ist ein oller Nazi-Flughafen, ich mag ihn dennoch sehr – besonders von innen.]

Die Herbert-Leichtfuß-Situation

Montag, 18. Dezember 2006

Eigentlich bewundere ich sie, die coolen Säue, die durchs Leben gehen und ihre Entscheidungen treffen. Bei denen geht das so: Situation — Zack — Entscheidung — weiter. Mein Leben besteht leider aus zu vielen Herbert-Leichtfuß-Situationen.

Ernie und Herbert Leichtfuß

Die Herbert-Leichtfuß-Situation entstammt der Sesamstraße* und ist im folgenden aus der Erinnerung wiedergegeben:

Ernie will sein Zimmer saubermachen. Im Zuge der Aufräumarbeiten fällt ihm auf, daß er keinen Staubsauger besitzt. Also geht er zu Herbert Leichtfuß, um sich dessen Staubsauger zu leihen. Er klopft an die Tür, und während er auf Herbert wartet, macht er sich so seine Gedanken:

„Da bekomme ich also gleich Herberts Staubsauger. Und dann werde ich damit mein Zimmer saubermachen, das wird schön. Und das Quietscheentchen wird sich freuen. Und Bert auch. Vielleicht will Bert dann auch sein Zimmer säubern. Dann nimmt er sich den Staubsauger. Aber Bert ist manchmal ein bißchen ungeschickt. Vielleicht macht er den Staubsauger kaputt.

Und dann muß ich zu Herbert gehen und ihm sagen, daß der Staubsauger kaputt ist. Und Herbert wird wütend sein und gar nicht hören wollen, daß nicht ich es war, der den Staubsauger kaputtgemacht hat. In seinem Zorn wird er in der ganzen Sesamstraße herumerzählen, daß ich seinen Staubsauger zerstört habe. Und die Leute werden auf mich sauer sein und keiner wird mehr mit mir spielen.“

Herbert Leichtfuß öffnet die Tür: „Hallo Ernie!“

Ernie: „Wenn Du hinterher so über mich redest, will ich Deinen blöden Staubsauger gar nicht erst haben!“

*Lustigerweise durfte ich als Ost-Kind nur Westfernsehen kucken — hauptsächlich aber, weil meine beim Fernsehen anwesende Mutter sich das Ostfernsehen nicht antun wollte.

Tatort: Schlaflos in Weimar (MDR)

Montag, 18. Dezember 2006

Langweilige Leipziger Betulichkeit. Irgendwann eingeschlafen.

Ein Häftling auf Freigang im Fahrstuhl des Leipziger Bildermuseums. Der Aufzug öffnet sich und einer der Bewacher ist tot, getötet mit einer abgebrochenen Flasche, die sich in der Hand des Häftlings befindet. Dieser flüchtet dann nach Weimar, wo seine unerfüllte Liebe Judith auf ihn wartet. Judiths Mutter, die Leiterin des weimarer Denkmalamtes wird kurz darauf auch ermordet. Die Verbindung zwischen beiden Taten stellt der Kunstprofessor Henze dar, der einerseits im Gefängnis Malkurse gab, andererseits ein Haus in Weimar umbauen läßt.

Dabei trifft es sich gut, daß Bruno Ehrlichers Arzt in Weimar residiert, so daß beide ein paar Alte-Herren-Scherze im Behandlungszimmer machen können. Neben der weiterhin betulichen Art des MDR-Tatorts nerven zeigefingerhafte Kunsthinweise („Die Leipziger Schule ist bestimmt auch nur eine Blase.“), Fehler in der Lokalisierung (wer schonmal im Leipziger Bildermuseum war, weiß, daß die Weimarer Atelierszene dort gedreht wurde. Das verwirrt besonders, weil ein Teil der Handlung tatsächlich im Bildermuseum spielt) sowie peinlich dick aufgetragener Lokalkolorit (seltsam, was die fehlenden Plätze für Schleichwerbung jetzt für Früchte tragen: Bildermuseumsschild, Anna Amalia).

Es bleibt zu hoffen, daß mit dem Darstellerwechsel in Leipzig im übernächsten Jahr ein frischerer Wind auch durch die Bücher weht.

[Erstsendung: 17. Dezember 2006]

Happy House

Sonntag, 17. Dezember 2006

Zu betrungen, ein Login bei tug zu bekommen. „Ambrosia“ in den Kammerspielen: leichter Suff, kein aufregender Stoff, aber erstklassige Besetzung.

Junge Frau wird reich mit Brötchenschmieren — aber p. bleibt verschschschwunden.

Wir tanzen, wir tanzen.

Internet in Alt-Stralau

Mittwoch, 13. Dezember 2006

DSL ist da:


knilch:~ daniel$ ping stralau.in-berlin.de
PING stralau.in-berlin.de (192.109.42.66): 56 data bytes
64 bytes from 192.109.42.66: icmp_seq=0 ttl=61 time=17.873 ms
64 bytes from 192.109.42.66: icmp_seq=1 ttl=61 time=17.627 ms
64 bytes from 192.109.42.66: icmp_seq=2 ttl=61 time=17.486 ms
64 bytes from 192.109.42.66: icmp_seq=3 ttl=61 time=17.256 ms
64 bytes from 192.109.42.66: icmp_seq=4 ttl=61 time=17.001 ms
64 bytes from 192.109.42.66: icmp_seq=5 ttl=61 time=16.845 ms
64 bytes from 192.109.42.66: icmp_seq=6 ttl=61 time=16.557 ms
^C
--- stralau.in-berlin.de ping statistics ---
19 packets transmitted, 19 packets received, 0% packet loss
round-trip min/avg/max/stddev = 14.736/17.193/18.912/1.064 ms

Berlin verkehrt: Die können nicht rechnen

Sonntag, 10. Dezember 2006

Es ist Sonntagabend, und obwohl es wahrlich besseres zu tun gibt, schlüpfe ich kurz in den Blogginganzug, um schnell noch was aufzuschreiben. Ahem.

Irgendwann ist nichts mehr übrig. Fahrplanwechsel. Heute. Bei der Bahn, aber auch beim VBB, das ist: Nahverkehr in Berlin und Brandenburg. Die angekündigte Streichung von Bahnlinien in Brandenburg und anderswo wird nun Realität. Aber auch in Berlin, wo nach der Wahl nicht vor der Wahl ist, werden Linien gestrichen. Das passiert seit Jahren und immer nach ähnlichem Rezept: zunächst werden Linien durch Taktausdünnung unattraktiv gemacht und dann wegen mangelnder Nachfrage gestrichen. Das führt dazu, daß Wege in Berlin erheblich länger werden. Und das in einer Stadt, die immer noch erheblich geringer motorisiert ist als der Bundesdurchschnitt, wo also öffentlicher Verkehr viel bewirkt.

Das perfide dabei ist, daß der Zeitgeist verlangt, daß sich öffentlicher Nahverkehr rechnen muß, während Straßenbau selbstverständlich zu den Grundaufgaben des Staates gehört. Das führt dann dazu, daß sich der BVG-Vorsitzende Necker keine neuen Fahrgäste wünscht, weil die ja Geld kosten. Nun meckert der Berliner ja gern über die BVG. Diese ist aber auch nur Leidtragende einer Politik, die zwar weniger Geld zum Ausgeben hat, sich aber immer noch überdimensionierte Prestigeobjekte wie den neuen Lehrter Bahnhof, Südkreuz oder Ostkreuz leistet. Und beim Straßenbau wird immer noch eher geklotzt als gekleckert.

Dabei ist die Rechnung ja einfach: mal abgesehen von den städtebaulichen und ökologischen Auswirkungen ist Individualverkehr volkswirtschaftlich schlicht viel teurer als öffentlicher Verkehr. Man kann also davon ausgehen, daß diejenigen, die hier Einsparungen fordern, nicht rechnen können.

Eine Empfehlung zum Medienbruch (keine Angst, keine Bücher): in der Newsgroup bln.verkehr werden mit Verstand und Leidenschaft Fragen des Berliner Verkehrs diskutiert. Zu den Fahrplanänderungen ein kurzer Auszug aus einem lesenswerten Artikel von Ingolf Berger:

[…]

Die Schrumpfung des Oberflächenergänzungsnetzes geht soweit, daß es Straßenbahnlinien im 20-Minuten-Takt durch dichteste innerstädtische Grüberzeitgebiete gibt, die eine überdurchschnittliche Besetzung (für diesen schlechten Takt) aufweisen und überschlägig gerechnet (eben wegen der guten Auslastung) einen Kostendeckungsgrad von über 100% aufweisen. Statt den Takt nachfragegerecht zu verdichten, gibt es ernsthafte Planungen, diese ersatzlos (!) stillzulegen. Als Begründung wird angegeben, daß eben Fußwege von bis zu 15 Minuten zu anderen Linien völlig akzeptabel seien und man sich die einmaligen Investitionskosten für die Gleissanierung (Pappelallee, Linie 12) sparen will (man darf dafür aus der Kasse der BVG dann die Gleisrückbaukosten zahlen, das ist kaum weniger – aber Hauptsache, man ist etwas Straßenbahn losgeworden …).

[…]

Übrigens mal zu den Dimensionen des Ganzen: Die Planungen des Finanzsenators Sarrazin sehen vor, den jährlichen Zuschuss an die BVG – je nach Entwurf – um ca. 50 oder 100 Millionen zu senken (von ca. 300 Mio heute auf ca. 200-250 Mio in 2008). Der Schuldenstand von Berlin beträgt heute ca. 60 Milliarden EUR. Also würde die Schrumpfung des ÖPNV auf ein unterdurchschnittliches Niveau dem Land Berlin ermöglichen, seine Schulden (ohne aufzulaufende Zinsen) in ca. 600 bis 1200 Jahren abzubauen. Lohnt es sich für diese Perspektive, den Autoverkehr in dieser Stadt massiv hochzufahren, 1/3 des Straßenbahnnetzes stillzulegen, etc. – mit all den bekannten negativen Folgen?

[…]

Und Axel Mauruszat hat eine hübsche Grafik gemacht, in der man die Einstellungen von Bahnlinien in Brandenburg seit 1990 sehen kann.

Irgendwann ist nichts mehr übrig.

Das Blogspiel

Sonnabend, 9. Dezember 2006

In einigen Weblogs herrscht die Meinung vor, die beiden nationalen Rundfunkprogramme Deutschlandradio und Deutschlandfunk seien etwas für alte Leute. Dieses Vorurteil ist nach mehreren Programmreformen unhaltbar. Engagiert und aufgeweckt, klug und einfühlsam wird Tag für Tag das gemacht, was den meisten Radiosendern heute leider fehlt: Radio mit Leidenschaft für aufmerksame Hörer. Klar, lange Konzertübertragungen am Abend oder eine halbe Stunde Kinderprogramm am Tage sind nicht jedermanns Sache, aber gerade tagsüber, wenn auf den anderen Sendern nur gedudelt oder aber „für Erwachsene“ ironisch gewitzelt wird, heben sich DLF und DRK wohltuend ab.

Auch die Internetaffinität ist sehr groß: auf den Webseiten gibt es viele Sendungen und Manuskripte als Download. Herausragend die Wurfsendungen: Kurzhörspiele.

Leider trägt aber ausgerechnet das Blogspiel, die Sendung, die die Leute aus dem Internet ins Radio zurückholen will, zum oben genannten Vorurteil bei. Eine dermaßen verschnarchtes Programm habe ich lange nicht gehört. Dröges Erzählen über Creative Commons und anderes, Abspielen von mäßig interessanten Podcasts und ein bißchen Blick in Weblogs. Das alles recht zusammenhanglos, hölzern und mit wenig Leidenschaft vorgetragen.

Es scheint hier ähnliches zu passieren wie bei der Wiederauflage von „Bilder und Zeiten“: Ein hervorragendes Medium für Erwachsene will sich für junge Hörer hübsch machen, trifft aber den richtigen Ton weder für die angestammte noch für die neue Zielgruppe.

Winterreise

Donnerstag, 7. Dezember 2006

Nun ist die Welt so trübe,
Der Weg gehüllt in Schnee.

C. D. Friedrich: Eismeer

Hans Steinbichlers Winterreise: Hammer. Hingehen. Ansehen.

3. Du sollst den Feiertag heiligen

Montag, 4. Dezember 2006

Alt-Stralau, Spreeufer

„Denk an Deine Work-Life-Balance!“
„Was hast Du gesagt? Du, ich hab grad schrecklich viel zu tun.“

Heute würde ich das vielleicht nicht mehr so machen: Stralau-Blog.

[Hier gehts weiter: »]

Tatort: Der Tag des Jägers (HR)

Montag, 4. Dezember 2006

Der Frankfurter Tatort lebt von seiner Unruhe. Den Ermittlern, die stets eine Spur zu zerstreut sind, dennoch aber im richtigen Moment hinhören. Dem glanzvollen Paar Andrea Sawatzki/Jörg Schüttauf und denen ihnen zur Seite gestellten Antipoden Peter Lerchbaumer und Thomas Balou Martin. Und auch heute wieder Lagezentrum, Großaufgebot, Hubschrauber, SEK, Polizeipsychologe, das ganze Programm.

Während aber „Das letzte Rennen“ durch seinen genauen Rhythmus besticht, ist dieser Film aus dem Ruder gelaufen: Kreisfahrten mit der Handkamera, daß einem schlecht wird, Geräusche, die an Neun Live kurz vorm Hot Button erinnern (ja, neben Saxophon-Gedudel gibt es im Verhör auch noch ein Uhrticken) und eine einigermaßen hanebüchene Story. Wobei das mit der Tonspur ja wenigstens inhaltlich paßte, denn Auslöser für den Mord war ein Nachbarschaftsstreit über zu viel Lärm.

Nervig auch: ARD-Crosspromotion. Tatort-Melodie als Handyklingeln vorige Woche in München war ja einmal ganz witzig. Dieses Mal wurde aber zusätzlich noch Sabine Christiansen sowohl im Film erwähnt als auch mit einer gesprochenen Ankündigung während des Abspanns bedacht. Ich dachte, die hört eh auf.

[Erstsendung: 3. Dezember 2006]

Tatort: Das verlorene Kind (BR)

Sonntag, 3. Dezember 2006

Behinderte im Fernsehen sind auch so eine Sache.

Sie dienen häufig dem Aufkommen von Rührseligkeit oder Betroffenheit. Schön, wenn es auch mal anders geht.

In „Das verlorene Kind“ kommt der Menzinger Carlo (Michael Fitz) noch einmal in die Wohnung zurück, in der der alte Herr Kirchner tot aufgefunden wurde. Er bemerkt, daß er nicht allein ist — Kirchners geistig behinderter Sohn Hans (Arndt Schwering-Sohnrey) hält sich in der Wohnung auf — doch halt, das wissen wir und der Menzinger zu diesem Zeitpunkt nicht. Blair-Wich-mäßig schnaufend und mit Handkamera hält er zitternd nach dem Monster Ausschau. Soweit die eine Sicht, die Außensicht, das Sich-Fürchten vor dem, der anders ist.

Die zweite Sicht ist die der Ermittler, die das Bett mit den Fixiervorrichtungen in der Dachkammer finden. Die Außensicht der fürsorgenden Gemeinschaft, die es der Familie nicht zutraut, mit dem behinderten Familienmitglied umzugehen.

Die dritte Sicht ist die von Hans’ Schwester, die die Familiengeschichte kennt, den ärztlichen Autoritäten mißtraut und für alles eine Erklärung hat. Die Zuschauer verfolgen während des Films die Wandlung der Sicht der Kommissare. Und hier baut der Film ein gutes Kammerspiel auf, auch wenn manche Personen wie der ehrgeizige Arzt etwas überzeichnet wirken und man von Anfang an ahnen kann, daß Hans nicht der Täter sein konnte. Auch das Ausblenden der Farben bis kurz vor Ende wirkt unverständlich und man kann zu recht bemängeln, daß die Krimihandlung (aber auch nur ein bißchen) zu einfach ist.

Dennoch ist „Das verlorene Kind“ sowohl wegen der Bilder, vor allem aber wegen der guten Schauspielleistungen einer der besseren Tatorte.

[Erstsendung: 26. November 2006]

Niedlich

Sonntag, 3. Dezember 2006

Radikal ist das Wort des Tages auf dem Grünen-Parteitag: Jeder will radikaler sein als sein Vorredner.

Das ja mal was.

Zeitung für alte Säcke will jungen Leuten gefallen

Sonnabend, 2. Dezember 2006

Vor drei Wochen hat die FAZ den Namen der vor einiger Zeit eingeſtellten ehrwürdigen Tiefdruckbeilage wiederbelebt: „Bilder und Zeiten“ heißt jetzt ein Zeitungsteil für die wenigleſenden Mitbürger, der hauptſächlich aus bunten Bildern, viel Durchſchuß und menſchelnder Perſonality beſteht. Die Beilage ſoll die „Lücke zwiſchen Sonntagszeitung und FAZ-Feuilleton ſchließen“. Naja, ſolange das ein Zuſatzangebot bleibt, kann es einem ziemlich egal ſein, obwohl es ſchon ziemlich nach der ZEIT riecht.

Auch damit, daß der Reſt immer bunter wird, kann ich leben. Zumal die Bildredaktion in der Auswahl und vor allem der Anordnung oft grandioſe Arbeit leiſtet.

Aber jetzt paß auf, das hier: FAZ paßt Rechtſchreibung an, faktiſch Donnerſchlag.

Uiuiui, werden da einige ſagen. Obwohl ja, wenn man den ganzen Artikel lieſt, vom Reformwerk nicht mehr viel übrig bleibt, außer daß ſie „daß“ jetzt mit -ſs schreiben.

Und inſofern ist dieser Schritt ebenſo ſcheinheilig und eitel wie der, in den Überſchriften weiterhin Fraktur zu benutzen, aber „zur beſseren Lesbarkeit“ auf das lange ſ zu verzichten. Denn Einheitlichkeit wird ja gerade mit einer weiteren Hausorthographie nicht erreicht.

Protège moi

Freitag, 1. Dezember 2006

So dünn die Haut. So gleißend das Licht. So schmerzend die Haare.
Ein Versteck finden wäre jetzt schön.

Vokalharmonie

Freitag, 1. Dezember 2006

Henry Nitsche: Multikultischwuchteln mit Schuldkult.

Ein Übertritt aus der CDU in die En-Pe-De kommt natürlich schon aus ästhetischen Gründen nicht in Frage.

[via]