Archiv für Dezember 2016

Top Job – Diamantenraub in Rio

Freitag, 16. Dezember 2016

Seit ich diesen Film von 1966 vor 30 Jahren im Fernsehen sah, ging er mir nicht mehr aus dem Kopf. Jetzt gibt es eine Neuauflage der DVD von 2010.

Die Erinnerung hat mich nicht getäuscht, der Film ist ein Meisterwerk.

Liebling Kreuzberg

Sonntag, 4. Dezember 2016

Jemand hat alle Folgen von Liebling Kreuzberg bei Youtube hochgeladen und seit Krugs Tod schaue ich sie mir wieder an. Krug, der Ausnahmeschauspieler, der die kleinen und die großen Gesten perfekt beherrscht und Jurek Beckers Dialoge, die sitzen und für eine Vorabendserie überraschend gut und voller Witz sind. Dazu das West-Berlin der Achtziger Jahre (das Abendschau- und Schultheiss-Westberlin, war ja nicht alles Mark Reeder und Neubauten).

Eine West-Vorabendserie gestaltet von den Ostlern Becker und Krug mit der Mauer in jeder zweiten Folge im Bild und einer deutlichen Bewunderung für das regelhafte der Rechtsprechung und Anwaltstätigkeit im Westen.

Was muß es DDR-Politiker geärgert haben, daß Krug (mit „Auf Achse”) nach direkt nach seiner Ausreise wieder in die DDR-Wohnzimmer sendete.

Hier steht jetzt wieder was in kleiner Schrift

Sonntag, 4. Dezember 2016

Seit einiger Zeit ist der entspannteste und aufmerksamste Moment der Woche das sonntägliche Hemdenbügeln, eine Tätigkeit, die sich sehr gut dazu eignet, dabei konzentriert Radio zu hören. Bei „Essay und Diskurs” leitet Mathias Greffrath gerade eine sechsteilige Ringvorlesung über Marxens Kapital (Huch: Die Rechtschreibprüfung kennt den traditionellen Genitiv „Marxens”).

Das ist ja mal schön, wenn man als alter Ostler Jahrzehnte nach der Revolution den Marx vom Kopf auf die Füße gestellt bekommt. In der Schule hatte das immer etwas von wahnhafter Geheimwissenschaft, in der die Bruchstücke, die wir vorgesetzt bekamen, zum einen Teil aus Tautologien bestanden, zum anderen Teil so aus dem Zusammenhang gerissen waren, daß sie unverständlich wurden.

Die Deutschlandfunk-Stücke sind sehr verdichtet und erwarten ungeteilte Aufmerksamkeit – angenehm altmodisch.

Nachdem die ersten beiden Folgen – Greffraths Einführung, Wolfgang Streeck über das Verhältnis von Kapitalismus und Gewalt – dicht am Text bleiben, beleuchtet Michael Quante im Interview über Entfremdung im Kapitalismus auch die Wege und Irrwege der östlichen und westlichen Marxdeutung im 20. Jahrhundert und Paul Mason beschäftigt sich in „Der Niedergang des Kapitalismus” mit den heutigen Umwälzungen durch Informationstechnologie im Licht der Marxschen Theorie.

Letzteres teilweise sehr spekulativ, aber interessant über das Heute hinausdenkend. Zu Masons Thema gab es bei den Scaladays eine unterhaltsame Keynote „Postcapitalism” von Jamie Dobson, die aber inhaltlich nicht so weit geht und leider beim bedingungslosen Grundeinkommen endet, dafür aber mehr nachvollziehbare Beispiele für sinkende Produktionskosten bringt und detaillierter auf die Softwareindustrie eingeht. Die Gesichter mancher Software-Hipster im Publikum, mit ökonomischen und gesellschaftlichen Themen konfrontiert, waren unbezahlbar. (Wer jetzt an Karl Marx und Hipster denkt: der Witz hat so’n Bart!)

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In den letzten Wochen andere Arbeitsstellen angesehen. Konnte mich noch nicht so recht entscheiden, habe aber das deutliche Gefühl, daß es nach einer ganzen Weile Zeit ist, weiterzuziehen. Schön.

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So neblig wie in diesem November war das Wetter lange nicht. Auch schön.