Berliner Telefonnummern
Sonnabend, 16. Juni 2018
Heutzutage sind die meisten Telefonnummern im Berliner Netz sieben- oder achtstellig. Ausgehend davon, daß in der wunderbaren Kindergeschichte „Kai aus der Kiste“ von 1924/1926 sechsstellige Nummern vorkommen, rätselte ich neulich mit Jochen Dreier, wann die siebenstelligen Nummern eingeführt wurden.
In der Stadtbibliothek in der Breiten Straße gibt es alte Telefonbücher und sehr hilfreiche Mitarbeiterinnen. Dort findet sich:
- Für Ost-Berlin: erste siebenstellige Nummern ab 1960, 1975 nur noch vereinzelt sechsstellig, ab 1977 finde ich keine sechsstelligen Nummern mehr.
- Für West-Berlin: erste siebenstellige Nummern ab 1964, ab 1976 nur noch vereinzelt sechsstellig.
In der Stadtbibliothek hat man mich auf digitalisierte Telefonbücher hingewiesen. Im West-Berliner Telefonbuch von 1990 findet sich noch (mindestens) ein Privatanschluß mit einer sechsstelligen Nummer.
Ich muß nochmal hinfahren, um herauszufinden, wann denn dann wirklich in West-Berlin Schluß mit den sechsstelligen Nummern und auch, wann die ersten achtstelligen Nummern eingeführt wurden.
Nebensache: die Änderung des Präfix 659 auf 649 im Berliner Südosten war 1979.
Interessant wäre auch, wie die Wiedervereinigung im Berliner Telefonnetz stattgefunden hat.
Nachtrag
Ich habe mich falsch erinnert: Bei Kai aus der Kiste ist die Telefonnummer eigentlich vierstellig („Bitte Amt Nordenn viärrundsibbenzick viärr zwo!“) – bei den digitalisierten Telefonbüchern finden sich 1936 noch vierstellige Nummern und 1945 dann sechssetellige.