Archiv für September 2009

Ohne Gott und Sonnenschein …

Mittwoch, 30. September 2009

Man mag ja Kreuze in Klassenzimmern für eine Form der Indoktrination halten, aber daß jemand vor Gericht ziehen muß, weil er in den Schulpausen beten möchte und CDU, SPD und Grüne dann das Urteil schelten, weil es zu Parallelgesellschaften führen würde, zeigt doch ein ganz eigenartiges Verständnis von Toleranz.

Immerhin: Linkspartei und Kirchen wissen, was sich gehört.

Aha!

Dienstag, 29. September 2009

In Stralau gibt es vier Wähler der Tierschutzpartei, drei der NPD, jeweils zwei von Violetten und ÖDP sowie einen DKP-Wähler.

Sonntag, 27. September 2009

Hinter dem flämingschen Vierseithof stehen die alten Apfel- und Pflaumenbäume. Für Ende September ist es sehr angenehm und die Hornissen torkeln ein bißchen durch die warme Luft. Die Ernte geht leicht vonstatten, irgendwann lege ich mich aber faul hin, meine Tochter schläft wie zur Begründung meiner Untätigkeit auf meinem Bauch und es summt. Der Geruch von Obst und den Kühen, die Katzen streichen an meinem Arm entlang, ab und an kommen die größeren Kinder vom Erntegeschehen und schauen sich das schlafende Baby auf meinem Bauch an.

Ich denke an nichts.

Repräsentativ

Sonntag, 27. September 2009

Die FAZ schreibt, “daß dem 17. Deutschen Bundestag weit mehr Stasi-Mitarbeiter als Bürgerrechtler angehören werden. Was aber zeigt, daß der Bundestag den Querschnitt des Volkes ganz gut wiedergibt.”

Tottreter

Freitag, 25. September 2009

Ich bin leider auch schon gegen den Kopf getreten worden, glücklicherweise gab es keine bleibenden Schäden, aber es erzeugt eine höllische Angst, wenn man am Boden liegt und sie immer wieder zutreten. Regina Mönch zitiert in diesem interessanten Text eine Schrift, die in der Statistik, die seit Jahren eine zurückgehende Anzahl der Gewalttaten behauptet, systematische Fehler findet und beschreibt, wie Gewalttäter, die ihre Opfer treten, regelmäßig zu milde bestraft werden, weil ihnen zu Unrecht Unwissenheit über die Folgen unterstellt wird.

Zsf.

Montag, 21. September 2009

Walter Steinmeier hofiert den usbekischen Diktator Karimow, Deutschland nutzt die dort unter Folter erzielten Geständnisse und unterhält einen großen Militärstützpunkt in Usbekistan. Als das Außenministerium — wohl um gute Stimmung für Karimow zu machen und eine Aufhebung der EU-Sanktionen gegen Usbekistan zu erreichen — der Hilfsorganisation Human Rights Watch die Wiedereröffnung ihres usbekischen Büros in Aussicht stellt, schweigt diese zu neuen Festnahmen.

Die Villa Aurora in Los Angeles, einst Feuchtwangers Exilwohnung, vergibt ein Stipendium für „Writers in Exile“. Die Villa wird vom deutschen Außenministerium finanziert und von der Deutschland-Chefin von Human Rights Watch, Marianne Heuwagen, kuratiert.

Galima Bucharbajewa, eine der wichtigsten unabhängigen Journalistinnen aus Usbekistan und ihr Mann werden von der usbekischen Regierung verfolgt und mit dem Tode bedroht, auch noch, als sie längst im Ausland leben. Bucharbajewa und ihr Mann wurden Stipendiaten der Villa Aurora. Einmal im Jahr treffen sie sich irgendwo auf der Welt mit ihrer Schwester und ihrer Nichte. Sie wollten diese auch in die Villa einladen. Die Villa hat ein Gästezimmer, über das normalerweise die Kuratorin entscheidet. Der Besuch der Nichte wurde abgelehnt, die Stiependiaten lange hingehalten, weil die amerikanischen Behörden Kinder angeblich in der Villa nicht erlauben.

David Schraven hat herausgefunden, daß das nicht stimmt, daß Frau Heuwagen und Steinmeiers Mitarbeiter die beiden Stipendiaten mit brutaler Arroganz behandeln und schließlich, als diese die Villa dann verlassen haben, dafür sorgten, daß ihnen das US-Visum entzogen wurde.

Die ganze (lange) Geschichte steht dort.

Blokarde

Sonnabend, 19. September 2009

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Zum Manifest …

Sonntag, 13. September 2009

… gibt es bei Spalanzani einen schönen und treffenden Text.

Neoliberalsozialismus

Dienstag, 8. September 2009

Diejenigen, die gern die Verschleuderung des Gemeineigentums fordern und behaupten, die Wirtschaft könne das besser als der Staat, sagen jetzt, wo wir alle damit auf die Nase gefallen sind, daß man das nur besser angehen müßte, dann würde das schon. Das erinnert mich an die anderen. Die, die sagen, das in der DDR war kein echter Sozialismus und wenn der kommt, würde schon alles besser.

[Das mit der S-Bahn macht mich aber wirklich wütend. Nicht, weil ich oft S-Bahn fahren würde. Sondern, weil sie Teil meiner Heimat ist. Wer hätte das gedacht.]

Enteignet die Bahn!

Dienstag, 8. September 2009

Die Politik hat sich abgeschafft.

Früher hätte wenigstens noch der Verkehrsminister oder -senator zurücktreten müssen. Heute, wo der Berliner Senat wegen der von ihm gestalteten windelweichen Verkehrsverträge keinen Einfluß mehr hat, können die Politiker bequem auf die Bahn als Verursacherin zeigen.

Öffentlicher Nahverkehr als Daseinsvorsorge? Gab es einmal.

Links von Montag, 7. September 2009

Montag, 7. September 2009

Gesammelte Links von Montag, 7. September 2009:

  • Ulf Erdmann Ziegler — Aus der Glühbirne: Im Elektrik-Antiquariat

    Stefan Dörr winkt ab. „Die Kompaktleuchtstofflampe ist vor vierundzwanzig Jahren auf den Markt gekommen, eine technologische Sackgasse. Sie bringt erbärmliche Leistungen und eine enorme Last für die Umwelt. Unsinn also, nach einem Vierteljahrhundert zu behaupten, man arbeite an ihrer Perfektionierung. Es handelt sich bei dem EU-Verbot der Glühbirne um nichts anderes als den Durchmarsch einer winzigen Lobby, und alle, alle haben geschlafen, die Politiker, die Presse, die Umweltverbände."

Bildung

Sonnabend, 5. September 2009

Artikel 20 der Berliner Verfassung: „Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung.“ De facto gilt das aber nicht für alle Menschen.

Vertbaudet …

Freitag, 4. September 2009

… haben recht hübsche Babysachen. Aber sie geben meine Daten an ominöse Auskunfteien weiter* und schicken mir mein selbstgewähltes Paßwort im Klartext per E-Mail. Hrrrg.

*Ja, ich weiß, hätt ich vorher lesen müssen, jetzt muß ich denen einen T5F schicken.