Tatort: Tod aus Afrika (ORF)
Montag, 3. Juli 2006Uje. Die komplette Story (Buch: Felix Mitterer) zielt auf die Szene ab, in der ein sudanesischer Flüchtling vom Leid der Afrikaner erzählt. Bis dahin schleppt sich dieser Film müde durch Tirol, die Afrikaner werden als Opfer und Voodoo-Tänzer dargestellt, die in Österreich vom finsteren Deutschen (ok, der ist eine nette Referenz an Mitterers Piefke-Saga) zu Prostitution und Schwarzarbeit genötigt werden. Triefender Berg-Ethno-Kitsch, inklusive Geißen-Peter, der jedoch hier seine Vergangenheit als Kindersoldat in düsteren Kinderzeichnungen verarbeitet.
Tschetschenen hingegen sind gute Auftragsmörder. Und so ungewöhnlich witzig, wie des Kommissars Tochter vor einer Weile eingeführt wurde, so kuschelig-langweilig spielt sie hier das dritte Fragezeichen.
Seltsam, daß so etwas von Mitterer kommt, der mit Dem Teufel vom Berg einen der besten Tatorte des letzten Jahres hingelegt hat.
[Erstsendung: 2. Juli 2006]
[…] Österreicher Tatörtern geschrieben hat, geraten die sozialen Themen manchmal ein wenig zu Wohlfühl-Brei, auch wenn das lange nicht an den deutschen Kitsch […]