Zurück in die Jugend?
Donnerstag, 18. Juni 2009Ob das wohl was bedeutet? Das Büro ist in die Schönhauser Allee umgezogen, schräg gegenüber von da, wo einst das Wydoks war. Vor einer ganzen Weile aus Prenzlauer Berg weggezogen, kehre ich nun gewissermaßen zurück als Teil einer großen Maschine, die — auch vor einer ganzen Weile — einmal das Leben der Menschen verändert hat und es jetzt ganz gern wieder tun würde. Die anderen sind smarte junge Menschen, für die Prenzlauer Berg Teil einer bekannten Welt ist, zu der ganz ähnliche Stadtteile in Vancouver, Tel Aviv und London gehören. Stadtteile, die so international sind, daß sie austauschbar werden.
Geschichten von Berlin als einer Stadt, die älter ist, sind für sie unwirklich. Für den, der ich damals war, wäre ich jetzt auch unwirklich. Und hier ist alles anders.
Is schon verschärft, dis … Also, daß wir im Ernst gedacht haben, daß man wirklich wat verändern kann, wenn man jetzt eigene Cafés & Kneipen hat. It is wirklich sehr blauäugig gedacht, irgendwie, aber auch sehr liebenswert …
Es ist schon bestürzend, wenn man zurück schaut und den Weg sieht, den wir om Wydoks bis hier gegangen sind. Unterdessen haben wir keine Neubauten einstürzen sehen und der Weltstalinismus holt uns durch die Hintertür wieder ein. Was hätten wir dazu gesagt, vor zwanzige Jahren, hätte uns einer von den systemischen Zuständen der Zukunft berichtet, von den Möglichkeiten der Teilhabe und der gleichzeitigen Ideenlosigkeit, mit der die verantwortlichen Menschen an die Erfüllung ihrer Aufgaben gehen. Am bestürzendsten die Einsicht, wie wenig Klasse sich unter den Leuten versammelt, die was zu sagen haben in der Bildung (auch im ganz kleinen) bis zur großen Weltpolitik. Zielvorgaben und Planwirtschaft, wie man sie in den 80ern nicht hatte. Nur das der Plan nun einVierjahresrythmus hat und die Planzahlen in der Kampfarena schöngebürtstet werden, man auf die Amnesie der Leute hofft. Zukunft Ahoi, das kann nur heiter werden.
Naja. Ich bin auch kein großes Licht.