Polen (ii): Mit der 13 nach Brösen
Mittwoch, 27. Juni 2007Mit dem Schiff von der Halbinsel Hela (Hel, Putziger Nehrung) nach Gdingen (Gdynia). Auf dem Fahrrad dann durch Zoppot (Sopot) und Oliva (Oliwa), wo es ein Zisterzienserklostger mit aufregender Rokoko-Kirche gibt. Zum Übernachten, in Danzig-Langfuhr (Wrzeszcz) auf der Suche nach Brösen (Brzeźno), das am Wasser liegt und wo es hoffentlich schön ist.
- Wendeschleife der Weltliteratur: Die 13 in Brösen.
Schlecht, wenn dann ein detaillierter Plan für diesen Teil der Dreistadt fehlt. Gut aber, wenn man sich im Leben zumindest ein paar Details aus gelesenen Büchern gemerkt hat: Die Straßenbahn Nr. 13 biegt um die Ecke und fährt tatsächlich immer noch wie zu Oskar Matzeraths Zeiten nach Brösen zum Strand. Und siehe: geduckte alte rote Häuschen mit opulenten Blumengärten davor stehen zwischen dem Plattenbauviertel und dem Strand.
Hinter Danzig weiter Richtung Osten: die Fähre zwischen Schiewenhorst (Świbno) und Nickelswalde (Mikoszewo). Auf dem großen Werder östlich des Weichseldurchstiches, liegen zwischen Nickelswalde und Stutthof (Sztutowo) noch die Gleise der Westpreußischen Kleinbahnen, die zu Grass’ Zeiten den ganzen Verkehr zwischen Danzig, Elbing (Elbląg) und Marienburg (Malbork) abdeckte, noch bis 1973 in Betrieb war. Vor zwei Jahren fuhren auf der Werderstrecke noch Züge, jetzt verfallen Stationen und Gleise. In „Hundejahre“ fährt der Zug noch mit den Protagonisten auf der Fähre über den Weichseldurchstich nach Danzig.
[…] Grass’ Danziger Trilogie lesen will, tut gut daran, einen Stadtplan danebenzulegen. Auch wenn in Danzig manches noch ist, wie früher, sollte man vielleicht einen von damals nehmen. Da trifft es sich gut, daß einige gescannte Karten […]